25.000 Euro teure grüne Oase zerstört
Jede Nacht sauen Wildschweine in Oliver Scheers Garten rum − auch Jäger machtlos!

Was für eine Sauerei!
Oliver Scheer aus Glinde (Schleswig-Holstein) träumt davon, einfach nur in seinem für viel Geld angelegten Garten zu entspannen. Doch der gleicht mittlerweile einem Schlachtfeld − dank einer Rotte ungebetener Gäste, die hier ihr Unwesen treibt. Und nicht einmal die hinzugerufenen Jäger scheinen das Problem lösen zu können!
Der Schaden: Ein fünfstelliger Betrag!
Wehmütig denkt der 55-jährige Familienvater an seinen alten Garten zurück: „Da war alles schön bepflanzt mit Bodendecker, schöne lila Pflanzen, gelbe Pflanzen. Wir haben wirklich so viel investiert in diesem Garten, weil wir es ja einfach schön haben wollten.” Stolze 25.000 Euro nehmen Oliver Scheer und seine Frau für ihren Traumgarten in die Hand. Seit 14 Jahren leben sie in ihrem Haus am Stadtrand von Glinde, doch seit zwei Jahren ist alles anders: Vier bis acht Wildschweine lassen Nacht für Nacht auf ihrem Grundstück buchstäblich die Sau raus. Der Schaden − so hoch wie die ursprüngliche Investition: 25.000 Euro!
„Das war wirklich wie im Horrorfilm”

Doch die wilden Gäste begnügen sich auf ihrer Futtersuche nicht mit dem Garten der Scheers. Es kommt auch zu unliebsamen Begegnungen an der Haustür. „Ich bin aus dem Haus gegangen. Morgens um 4.45 Uhr möchte ich gerne zur Arbeit. Muss hier lang zur Garage. (...) Und auf einmal höre ich nur lautes Grunzen. Und habe dann in dem Moment gemerkt: Scheiße, die stehen jetzt vor mir und bin wieder ganz langsam zurückgegangen ins Haus”, berichtet Oliver Scheer im Gespräch mit RTL. Was bleibt, ist die Angst: „Das war wirklich wie im Horrorfilm.”
Lese-Tipp: Wildschwein beißt Jungen (9) in die Genitalien, Bürgermeister will ALLE Tiere töten
Im Video: Wildschwein geht auf Mann und seine Nichte los
Jäger dürfen im Wohngebiet nicht schießen
Um die Lage zwischen den Anwohnern und den wilden Schweinen wieder zu entspannen, hat die Stadt Oliver Scheer empfohlen, einen Zaun aufzustellen. Gleichzeitig sind mittlerweile auch sechs Jäger regelmäßig in dem Gebiet auf der Jagd, haben bereits elf Tiere erlegt. Doch ihre Aufgabe ist gar nicht so leicht, schießen dürfen sie in Wohngebieten nämlich nicht − aus Sicherheitsgründen. Doch es gibt Unterstützung von der Stadt Glinde: „Wir haben den Jägern Hochsitze zur Verfügung gestellt und aufgebaut, weil eben aufgrund der Enge der Stadt es kaum möglich ist, diese Tiere zu schießen”, erklärt Rainhard Zug von der Stadtverwaltung.
Lese-Tipp: Jäger erschießt Pferd – verwechselte er Stute Edda mit einem Wildschwein?
Familie Scheer weiß nicht mehr weiter
Oliver Scheer und seine Familie räumen die Sauerei in ihrem Garten inzwischen nicht mehr auf: „Anfang des Jahres haben wir damit aufgehört, weil es jeden Tag wieder so war”, sagt er. „Und das jeden Tag ein bisschen schlimmer.” Nach zwei Jahren Wildschwein-Wahnsinn wünscht er sich nur noch eins: „Ich möchte einfach, dass wieder Ruhe einkehrt und dass ich wieder in Frieden auf meiner Terrasse sitzen kann und morgens ohne Angst aus dem Haus gehen kann oder abends am Wochenende ohne Angst nach Hause kommen kann.” Doch auch wegziehen wird mittlerweile für ihn und seine Familie immer mehr zu einer Option.