Große Sorgen im Schweizer Lötschental
Zwei weitere Dörfer evakuiert! Folgt auf den Gletscherabsturz die Mega-Flut?
Die nächsten Gemeinden müssen um ihre Häuser fürchten!
Wegen des drohenden Gletscherabbruchs wurde das Schweizer Dorf Blatten evakuiert, am Mittwoch krachten die Fels- und Eismassen dann auf die Siedlung, hinterließen nur Trümmer. Nun könnte es zur nächsten Naturkatastrophe kommen – zwei angrenzenden Gemeinden droht jetzt die Überschwemmung.
Dort Blatten nach FLut vollkommen zerstört
Denn im Schweizer Lötschental bahnt sich nach dem gigantischen Gletscherabbruch nun eine Flutwelle an. Das Flüsschen Lonza ist durch die meterhohen Fels- und Eismassen, die am Mittwoch (28. Mai) vom Berg stürzten, wie durch einen meterhohen Damm gestaut. Die wenigen Häuser, die in Blatten nicht verschüttet wurden, sind nach RTL-Informationen bereits von den Fluten eingenommen und ebenfalls zerstört worden.
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Der Geologe Flavio Anselmetti von der Universität Bern beschreibt die Kettenreaktion, die im schlimmsten Fall nun droht. Die Fels- und Eismassen hätten sich zu einem sehr hohen Damm aufgetürmt, und dahinter staue sich die Lonza. „Das Schlimmste wäre, dass sich Wasser aufstaut bis zur Krone des Bergsturzdammes“, sagte Anselmetti dem Schweizer Radiosender SRF. Der Fluss könne sich dann in das Gestein-Eis-Gemisch einschneiden.
„Was drohen könnte, wäre, dass der Damm durch dieses Einschneiden instabil wird, dass Teile dieses Dammes mitgerissen werden, dass er kollabiert und dann könnten sehr starke Flutwellen oder Murgänge von diesem Seeausbruch für die Gemeinden, die im unteren Tal liegen, drohen.“
Im Video: Eis, Schlamm und Geröll! Lawine begräbt Schweizer Dorf Blatten
Zwei Gemeinden wurden teilweise evakuiert
RTL weiß: Die Behörden haben vorsichtshalber einige Einwohner der Gemeinden Wiler und Kippel, die in Flussnähe leben, in Sicherheit gebracht. In den Dörfern leben 16 Personen. Das Gestein- und Eisgemisch liegt meterhoch auf einer Länge von zwei Kilometern und einer Breite von 200 Metern.
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Das Dorf Blatten wurde angesichts des drohenden Felsabbruchs schon vergangene Woche komplett geräumt. Ein 64-Jähriger, der sich trotzdem in der Gegend aufhielt, wird vermisst. Der Gletscherabbruch hat die schlimmsten Erwartungen der Behörden übertroffen. (mit dpa)