Nach tagelangen Suchmaßnahmen

Verschollene Bergsteiger endlich gefunden - ihre Leichen liegen sich in den Armen

Vermisstes italienisches Bergsteigerpaar
Andrea Galimberti (53) und Sara Stefanelli (41) Anfang September beim Aufstieg des Matterhorns
Facebook/Andrea Galimberti

In ihrer schwersten Stunde halten sie einander fest.
Bereits am Samstag (7. September) erreicht die Rettungskräfte der Hilferuf von Andrea Galimberti (53) und Sara Stefanelli (41). Das Bergsteigerpaar sowie zwei weitere Personen aus Korea gelten tagelang als vermisst. Jetzt ist klar: Sie sind tot.

Ihre Leidenschaft kostet sie ihr Leben

Sie liegen sich in den Armen als die Einsatzkräfte die Leichen des Paares endlich finden. Tagelang bangen Freunde und Familie um die Leben des Liebespaares - bis am Dienstag (10. September) schreckliche Gewissheit herrscht: Die beiden sind tot. Ob sie bereits am Samstag oder erst später starben, ist bislang noch unklar. Bei Temperaturen von bis zu minus 15 Grad war es den Bergsteigern nicht möglich zu überleben. Wie italienische Medien berichten, werden nur wenige Hundert Meter entfernt zwei weitere Leichen geborgen und nach Chamonix gebracht.
Doch was ist überhaupt passiert?

Trotz Erfahrung bleiben sie verschollen

In der Nacht von Freitag (6. September) auf Samstag (7. September) brechen Andrea Galimberti (53) und Sara Stefanelli (41) auf, um die französische Seite des Mont Blanc zu erklimmen. Auf einer Höhe von 3600 Metern Richtung Gipfel starten die beiden Italiener, er aus der Lombardei und sie aus der Provinz Ligurien bei Genua, ihr Abenteuer zum Gipfel des weißen Bergs.

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Der 53-jährige Andrea gilt laut seinen Angehörigen als erfahrener Bergsteiger. Er soll mindestens 60 Mal Berge bestiegen haben, die höher als 4000 Meter sind. Auch Sara sammelte einige Erfahrungen im Bergsteigen. Erst Anfang September teilte Andrea auf Facebook ein Bild der beiden vom Matterhorn. Darunter schreibt er, dass Sara vor drei Monaten angefangen habe, mit ihm zu klettern.

Andrea Galimberti und Sara Stefanelli
Bei extrem niedrigen Temperaturen kämpfen die Bergsteiger aus Italien um ihr Leben
Facebook/Andrea Galimberti
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Die Temperaturen liegen weit unter null Grad

Als sie eine Höhe von ungefähr 4600 Metern erreichen, wird das Paar ganz plötzlich von einem abrupten Temperatursturz und Nebel überrascht. Andrea und Sara scheinen sich verirrt zu haben. Um 17.30 Uhr erhalten die Rettungskräfte einen Hilferuf der beiden per SMS: „Wir sind in eine Gletscherspalte gestürzt, aber wir sind wieder herausgekommen. Jetzt wissen wir nicht genau, wo wir sind, und es ist uns so kalt.“ Zu diesem Zeitpunkt muss die Temperatur bei unter minus zwölf Grad gelegen haben.

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Rettungskräfte müssen abbrechen

In einer ihrer letzten Nachrichten schreiben Andrea und Sara, dass sie nichts sehen können und drohen zu erfrieren. Seither ist das Paar nicht erreichbar. Sofort rücken die Rettungskräfte aus, um nach den Vermissten zu suchen. Doch die schlechten Wetterbedingungen erschweren die Suche. Sowohl am Sonntag als auch am Montag müssen die Rettungskräfte die Suche aufgrund von zu starkem Wind und Nebel abbrechen. Zu diesem Zeitpunkt herrschen Windgeschwindigkeiten von 70 Kilometern pro Stunde, die ein Risiko für die Sicherheit der Rettungskräfte darstellen.

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Auch von den koreanischen Bergsteigern fehlte bislang jedes Lebenszeichen. Ein weiteres koreanisches Paar wurde am Sonntagmorgen auf 4100 Metern Höhe gerettet. (rkm/cpe)