Herzlos-Mutter wollte ihr Kind „erziehen” lassen

Elijah Vue (3) seit sechs Monaten vermisst – dieser Polizist gibt die Hoffnung nicht auf

Nun ist der kleine Elijah schon ein halbes Jahr verschwunden.
Das traurige Schicksal des Jungen lässt auch der Polizei keine Ruhe. Fast trotzig beschwören die Ermittler, dass der Fall weiter „höchste Priorität“ habe. Seine Oma wünscht sich, dass das Foto ihres Enkels „so oft wie möglich” gezeigt wird.

„Es wäre dumm von uns zu sagen, dass er mit Sicherheit noch lebt”

Der Fall des Dreijährigen aus dem US-Bundesstaat Wisconsin bewegte die Menschen weit über die USA hinaus. Die Umstände sind bizarr: Seine Mutter hatte das Kind aus „erzieherischen Gründen“ in die Obhut eines Bekannten gegeben. Ziel der fragwürdigen Maßnahme: Elijah sollte „lernen, wie man ein Mann ist.“ Das ist sechs Monate her. Seitdem wird der kleine Junge vermisst.

Andrew Raatz ermittelt im Fall Elijah
Andrew Raatz ermittelt im Fall Elijah
CNN

Reporter des US-Senders CNN fragen Ermittler Andrew Raatz von der Polizei in Two Rivers, ob er glaube, dass Elijah noch lebt. Ehrliche Antwort: „Das weiß ich nicht.“ Er fügt an: „Es wäre dumm von uns zu sagen, dass er mit Sicherheit noch lebt. Statistisch gesehen ist das wahrscheinlich nicht der Fall.“ Zugleich versichert er: „Wir sind natürlich guter Hoffnung.“

Großmutter frustriert: „Manchmal fühlt es sich an, als hätten sie aufgegeben”

Allerdings sagt er nicht, worauf sich seine Hoffnung stützt. Der Fall habe für die Polizei oberste Priorität. Die Polizei arbeite „täglich mit Staats- und Bundesbeamten zusammen“, schränkt aber ein, dass sich der Fokus inzwischen von der „physischen Suche“ zu klassischer Ermittlungsarbeit verlagert habe. Also dem Auswerten von Hinweisen, Überprüfen von Indizien, Befragungen von möglichen Zeugen.

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Unterdessen ist Elijahs Oma Jodi frustriert über die Ermittlungen. Im Sender „WMTV“ klagt sie Reportern gegenüber: „Sie sagen uns nicht mehr als Ihnen.“ Alles sei „unsichtbar“, beschreibt sie ihr Gefühl. „Manchmal fühlt es sich an, als hätten sie aufgegeben. Man sieht keine Durchsuchungen, man sieht niemanden, der nach ihnen sucht.“

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Elijahs Geburtstagsfeier ohne Elijah

Damit der kleine Junge nicht in Vergessenheit gerät, wünsche sie sich, dass das Foto ihres Enkels so oft wie möglich in der Öffentlichkeit gezeigt wird. „Wir müssen sein Bild überall teilen“, appelliert sie dem Sender zufolge. Elijahs Schicksal sei in Wisconsin sehr präsent, in anderen Bundesstaaten der USA jedoch nicht. „Also müssen wir dieses Bild an so viele Orte wie möglich bringen“, so die engagierte Großmutter.

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Einladungskarte zur Geburtstagsfeier des kleinen Elijah
CNN

Dazu beitragen soll auch eine kleine Feier am kommenden Sonntag. Der 25. August ist Elijahs vierter Geburtstag. Eine niedliche Einladung nennt Ort und Zeit, Dinosaurier-Motive schmücken die Karte. Dazu geladen sind auch die vielen freiwilligen Helfer, die sich im Frühjahr an der Suche nach dem Kind beteiligt hatten.

„Er ist einfach ein wehrloses Kind. Er sollte draußen spielen”

Tom Michel ist einer von ihnen. Seine Motivation beschreibt er so: „Er ist einfach ein wehrloses Kind. Er sollte draußen spielen, er sollte draußen sein und lernen, wie man schaukelt, mit dem Fahrrad fahren und Spaß haben.”

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Deswegen solle die Feier weiterhin Aufmerksamkeit auf den Fall lenken. „Es ist etwas, das ihn in den Köpfen der Leute ganz vorne hält. Es ist etwas, das mehr Aufmerksamkeit und Bewusstsein für den Fall schaffen wird.“ Für einen Fall, der vielleicht für immer ungelöst bleiben wird.