Fahndung erfolgreichNach brutaler Stadion-Randale – Polizei findet Frankfurt-Krawallos

Wer kennt diese Männer?
Dieses Fahndungsfoto half der Polizei bei der Identifikation der Verdächtigen.
Polizei Hessen

19 Krawallos identifiziert!
Die brutalen Ausschreitungen im Frankfurter Waldstadion am 25. November 2023 sorgen auch anderthalb Jahre später für Schlagzeilen. Die Fahndung hat nun zu einem Durchbruch geführt. 19 Tatverdächtige konnten identifiziert werden – sie sollen an den heftigen Angriffen auf Polizei- und Ordnungsdienstkräfte beteiligt gewesen sein.

Über hundert Verletzte beim Fußballspiel

Beim Bundesligaspiel zwischen Eintracht Frankfurt und VfB Stuttgart kam es am 25. November 2023 zu schweren Ausschreitungen mit vielen Verletzten. Die Auseinandersetzungen wurden durch wiederholte unerlaubte Zugänge von Fans zum Stehblock 40 ausgelöst, woraufhin die Fans Polizisten mit Bau- und Trenngittern bewarfen und Gegenstände als Schlagwaffen einsetzten. Die Bilanz der Gewalt: über 50 Polizisten, vier Rettungsdienstmitarbeiter, etwa 60 Ordner und mindestens 150 Fans wurden verletzt. Die Polizei griff massiv ein, es kam zu heftigen Auseinandersetzungen mit den Störern. Am Ende unterlag Frankfurt dem VfB mit 1:2 – doch das Sportliche geriet an diesem Abend in den Hintergrund.

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Nach einem öffentlichen Fahndungsaufruf im Februar gingen über 80 Hinweise ein, die zu vier Hausdurchsuchungen führten. Die Ermittlungen gegen die identifizierten Verdächtigen sowie weitere unbekannte Täter laufen weiterhin. Die Öffentlichkeitsfahndung wurde jedoch nun eingestellt

Eintracht Frankfurt: „Unentschuldbares Verhalten”

Aus Protest gegen die Polizei ziehen sich die Frankfurter Ultras aus ihrem Fanblock zurück.
Aus Protest gegen die Polizei zogen sich die Frankfurter Ultras aus ihrem Fanblock zurück.
Arne Dedert/dpa

Wenige Tage nach dem Spiel veröffentlichte der Fußballverein ein Statement und übernimmt Verantwortung: „Eintracht Frankfurt als letztlich in der Verantwortung stehender Veranstalter möchte sich zuallererst bei all denjenigen entschuldigen, die im Zuge der Auseinandersetzungen verletzt wurden oder zu Schaden gekommen sind, insbesondere bei den zahlreichen unbeteiligten Betroffenen.” Die Partie zwischen Eintracht Frankfurt und den VfB Stuttgart war im Vorfeld als „Gelb”-Spiel bewertet worden. Das bedeutet, dass es nicht als Risikospiel gesehen wurde.

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Laut Eintracht waren die Fans des VfB Stuttgart nicht in die Vorkommnisse involviert. Auslöser der Eskalation sei eine Attacke auf einen Sicherheitsmitarbeiter gewesen, der sich am Eingang zu Block 40 befand. Als die Polizei eintraf, attackierten die Angreifer sie aus verschiedenen Richtungen, was zu schweren Auseinandersetzungen führte. Eintracht Frankfurt verurteilt in der Meldung das gewaltsame Vorgehen gegen den Sicherheitsmitarbeiter und die Polizei und betont, dass solche Vorfälle nicht zu entschuldigen sind.

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250.000 Euro Strafe für Eintracht Frankfurt

Das Sportgericht des DFB hat Eintracht Frankfurt, am 4. Juni 2024, wegen unsportlichen Verhaltens seiner Fans mit einer Geldstrafe von 250.000 Euro belegt. Ein Teil des Geldes, bis zu 83.000 Euro, kann für Sicherheits- oder Gewaltpräventionsmaßnahmen verwendet werden. Eintracht Frankfurt konnte viele Täter identifizieren und gegen 45 Personen Stadionverbote aussprechen, was die Strafe milderte. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hatte zuvor beim DFB-Sportgericht eine Strafe in Höhe 500.000 Euro gefordert worden.

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Die Gewalt ging laut Polizei von einer Gruppe vermummter Ultras aus, die sich geschlossen den Beamten entgegenstellten. Parolen wie „Unser Block, unsere Regeln!“ heizten die Stimmung zusätzlich an. Die Vorwürfe gegen die Verdächtigen: Besonders schwerer Landfriedensbruch und tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte stehen im Raum.

Während Fans der Polizei teils unverhältnismäßiges Vorgehen vorwerfen, betonen die Behörden ihren Einsatz für Sicherheit. Klar ist: Der Randale-Skandal hat nicht nur das Stadion erschüttert, sondern auch das Vertrauen zwischen Fans und Ordnungskräften nachhaltig beschädigt. (wue)