Auch für den Menschen eine BedrohungEin Zehntel aller Tiere tot! Gefährliche Krankheit wütet in Zoo

Nach dem Tod mehrerer Affen im zoologischen und botanischen Garten von Hongkong wird eine Absperrung mit der Aufschrift „Gefahr” um das Affengehege errichtet.
In einem Zoo in China starb ein Zehntel aller Säugetiere an einer schweren Krankheit.
Uncredited/AP/dpa

Dieser Zoo durchlebt einen Alptraum.
Eine Krankheit, die auch Menschen befallen kann, sorgt in Hongkong für Forderungen nach mehr Sicherheit. Zwölf Affen starben dort in einem Zoo an Melioidose.

Jüngster Todesfall Mitte Oktober

Der Säugetier-Bereich im zoologischen und botanischen Garten bleibe nach den Todesfällen geschlossen, um die Gesundheit der Tiere dort genau zu beobachten, teilten die Behörden der chinesischen Sonderverwaltungsregion mit.

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Den Angaben zufolge starben die Brazzameerkatzen, Totenkopfaffen, Lisztaffen und Weißkopfsakis nach und nach seit dem 13. Oktober. Zunächst hatten die Wärter damals acht tote Tiere entdeckt. Der Zoo isolierte anschließend weitere Affen, die noch lebten, nachdem sie auffälliges Verhalten gezeigt hatten. Der jüngste Todesfall vom Dienstag war seit Mitte Oktober in Isolation.

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Letalität von bis zu 50 Prozet

Untersuchungen an den toten Tieren ergaben laut offiziellen Angaben, dass die Affen durch die Tropen-Infektionskrankheit Melioidose starben. Die Krankheit wird durch Bakterien ausgelöst. Sie ist auch als Pseudo-Rotz oder Whitmore’s Disease bekannt. Bei Menschen ist sie eher selten. Erkrankt ein Mensch, kann es zu Lungenabszessen, Lungenentzündungen und Pleuraergüssen kommen. Aus Thailand wird teilweise eine Letalität von bis zu 50 Prozent berichtet, trotz Behandlungen mit Antibiotika. Denn viele Antibiotika sind unwirksam gegen das Bakterium. Darunter auch Penicillin.

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Im Zoo könnten die Tiere über verunreinigte Erde mit dem Erreger in Kontakt gekommen sein, lautet eine Vermutung. Der Zustand der verbliebenen 78 Säugetiere im Bereich des Zoos sowie der Mitarbeiter sei allerdings normal, hieß es in einer Mitteilung.

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Forderung nach besseren Vorsorgemaßnahmen

Experten forderten als Reaktion, die Vorsorgemaßnahmen in den Blick zu nehmen. Der Zoo müsse eine externe Organisation bitten, die Protokolle für die Biosicherheit zu prüfen, sagte der an der Hongkonger City University lehrende Tierarzt, Dirk Pfeiffer, der South China Morning Post. Aus dem Vorfall, der zum Tod von mehr als einem Zehntel der Säugetiere des Zoos führte, müssten Lehren gezogen werden. (eon/dpa)