Die unglaubliche Begründung

Zoo Zürich tötet und verfüttert drei Erdmännchen an Hyänen!

Eine Hyäne frisst ein Erdmännchen.
Ein blutiges Schauspiel im Zoo Zürich: Was der Hyänen Freud, ist des Erdmännchens Leid.
Zoo Zürich/Fabio Suess

Es soll den Erdmännchen dienen...
Eine Gruppe Erdmännchen trauert um drei Artgenossen. Der Zoo in Zürich hat einer Erdmännchen-Gruppe am Montag (30. September) drei Tiere „entnommen“, getötet und verfüttert! Angeblich zum Wohle der anderen, doch es bleibt ein Beigeschmack.

Zoo Zürich begründet das Töten mit Artenmanagement

Es ist ein Thema, das aktuell nicht nur in der Schweiz für Furore sorgt: Der Zoo Zürich entnimmt einer Gruppe Erdmännchen drei Tiere, um sie an die Hyänen zu verfüttern. Dazu veröffentlicht der Zoo Bilder auf Facebook und eine Erklärung. Die Erdmännchen sind dem Artenmanagement zum Opfer gefallen. Die Kapazität in deren Lebensraum im Zoo sei ausgeschöpft gewesen. Sind zu viele Erdmännchen zusammen, könne dies zu Spannungen innerhalb der Gruppe führen, erklärt sich der Zoo.

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„Erdmännchen leben in großen Familiengruppen zusammen. So auch bei uns im Zoo Zürich. Jeder Gruppe steht ein dominantes Paar vor, das sich in der Regel als einziges fortpflanzt“, schreibt der Zoo auf Facebook. Dies passiere jedoch viermal pro Jahr, weshalb man wohl schnell an Grenzen stößt. Je Wurf kämen ein bis fünf Jungtiere auf die Welt. Doch warum dürfen sich die Tiere überhaupt vermehren?

Eine Hyäne frisst ein Erdmännchen.
Das Erdmännchen-Fleisch sei von hoher Qualität, so der Zoo.
Facebook/Zoo Zürich

Fortpflanzung erwünscht!

„Der Zoo Zürich lässt Fortpflanzung zu, weil dies ein Grundbedürfnis aller Tiere und essenziell für eine artgerechte Haltung ist. Und nur so können wir auch unsere Ziele, die wir als moderner Zoo mit der Haltung der Erdmännchen verfolgen, erreichen“, erklärt Zoodirektor Severin Dressen 20 Minuten. Erdmännchen würden außerdem zu Forschungszwecken beobachtet, um mehr über ihr Verhalten zu lernen.

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Hoher Tierwohlstandard sei zentrales Anliegen

„Ganz grundsätzlich sind ein hoher Tierwohlstandard und eine artgerechte Haltung dem Zoo Zürich ein zentrales Anliegen. Deshalb lässt der Zoo generell – auch bei anderen Tierarten – Fortpflanzung und Jungenaufzucht zu“, schreibt der Zoo dazu in einer Mitteilung. Facebooknutzer zeigen einerseits Verständnis, äußern aber auch harsche Kritik: „Auch noch im Zoo von artgerechter Haltung zu sprechen – unfassbar!”, wird dort kommentiert.

Erdmännchen stehen im Erdmännchengehege eines Zoos.
Erdmännchen stehen im Erdmännchengehege eines Zoos. (Symbolbild)
Michael Buholzer/KEYSTONE/dpa

Keine natürliche Abwanderung oder Fressfeinde im Zoo

Innerhalb ihrer Gruppe im Zoo haben Erdmännchen, die aufgrund der Vielzahl ausgegrenzt oder sogar gebissen werden, keine Ausweichmöglichkeiten. In der Natur würden sie abwandern, so der Zoo, oder gefressen werden, wenn sie durch die Gruppe verletzt würden. In der Mitteilung heißt es aber: Bevor Tiere getötet werden, prüfe man immer erst andere Möglichkeiten. (xes)