Damian (12) kämpft sich nach Kopfschuss ins Leben zurück

„Hauptsache, ich lebe noch und ich bin bei meiner Familie“

Damian wurde von seinem Freund schwer verletzt
Damians Vater hat RTL erlaubt, die Fotos seines Sohnes zu zeigen.
Privat
von Konrad Rampelt

Er war dem Tod näher als dem Leben.
Doch heute sagt Damian: „Mir geht’s perfekt!“ Der Zwölfjährige aus Dietingen wurde durch einen Kopfschuss lebensgefährlich verletzt. Jetzt ist er in der Reha, lacht und spricht – und hofft, bald nach Hause zu dürfen. Doch nicht alles ist gut. Die Erinnerungen belasten Damian. Und eine weitere schwere Operation steht bevor.

Flashbacks nach Kopfschuss belasten Damian schwer

Damian ist wieder da. Körperlich wach, geistig klar. Als RTL mit ihm und seinen Eltern telefoniert, klingt der Junge voller Lebensfreude. „Ich freue mich unendlich, dass ich zu Hause bin“. Ostern hat er mit seiner Familie gefeiert. Es ist ein Moment, den alle lange herbeigesehnt haben.

Und auch was passiert ist, weiß Damian wieder. „Ich kann mich wieder an alles erinnern und weiß, was passiert ist.“ Doch über das Erlebte sprechen kann er nicht. Noch nicht. Die Flashbacks sind zu heftig. Seine Mutter Jaqueline sagt: „Wenn er darüber nachdenkt, bekommt er Kopfschmerzen und er muss eine Pause machen. Er hat das alles noch gar nicht verarbeiten können, was eigentlich passiert ist.“

Was passierte am Tag des Kopfschusses?

Rückblick: Am 15. Dezember 2024 kommt es in Dietingen (etwa 4.200 Einwohner) zu einem folgenschweren Vorfall. Damian ist bei einem Bekannten (dem Tatverdächtigen) zu Hause, als sich in dessen Zimmer ein Schuss löst. Die Kugel trifft den zwölfjährigen Damian aus nächster Nähe am Kopf.

Die Ermittler gehen davon aus, dass das Projektil aus einer Kleinkaliberwaffe stammt. Im Fokus der Ermittler steht ein Junge (14) aus dem näheren Umfeld. Ermittelt wird wegen versuchten Mordes und schwerer Körperverletzung. Damian überlebt den Kopfschuss nur knapp, liegt zunächst im Koma und muss mehrfach operiert werden.

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Nächste Operation steht bevor – Schädeldecke wird eingesetzt

Die seelischen Wunden sind tief, auch wenn Damian äußerlich Fortschritte macht. Die Reha läuft gut. An den Wochenenden dürfen sie kleine Ausflüge machen. „Gestern waren sie im Streichelzoo“, erzählt seine Mutter. Trotzdem: Was Damian noch bevorsteht, beschäftigt den Jungen. Seine Schädeldecke muss wieder eingesetzt werden. Es ist ein medizinisch heikler Eingriff. „Ich habe ein bisschen Angst vor der OP“, sagt er.

Inzwischen trägt er eine Art Schutzhelm. „Der Helm ist langweilig. Ich darf kein Trampolin springen oder einen Vorwärtssalto machen.“ Mama Jaqueline bestätigt: „Er schränkt ihn schon stark ein.“

Damian (12) kämpft sich nach Kopfschuss zurück ins Leben
Damian (12) mit Familienkater Simba
Privat

Auch sein Augenlicht ist betroffen. Damian sagt offen: „Ich habe mich schon daran gewöhnt, nichts sehen zu können, manchmal ist es aber noch komisch.“ Sein Umgang damit beeindruckt jedoch die ganze Familie. Damian sei lebhaft, aufgeweckt und vor allem dankbar, dass er noch leben darf.

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Familie hält zusammen – „Wir sind eine Einheit”

„Ich liebe meine Eltern – wir sind eine Einheit“, sagt Damian. Es sind Sätze, die unter die Haut gehen. „Hauptsache, ich lebe noch und ich bin bei meiner Familie.“ Für seine Mutter sind das Worte eines kleinen Kämpfers. „Er ist so tapfer und mutig. Es gibt aber auch Momente, da fällt er zurück und es geht ihm nicht gut.“ Verständlich, nach all dem, was der Zwölfjährige durchgemacht hat.

Dennoch überwiegt die Zuversicht. „Nächste Woche darf ich endlich nach Hause“, sagt Damian mit leuchtender Stimme. Und seine Eltern? Die sagen nur eines: „Wir sind mega stolz auf ihn!“