Cold Case nach 30 Jahren gelöst!
Warum Melonie Whites Mörder trotzdem nicht zur Rechenschaft gezogen wird

„Es war offensichtlich, dass sie dorthin geschleift worden war.“
Im August 1994 machen zwei Wanderer in der Nähe von Las Vegas eine grausige Entdeckung. Sie finden sie die Leiche einer jungen Mutter (27) in der Nähe des Lake Mead. Melonie White ist erwürgt worden, doch niemand weiß, wer sie getötet haben könnte. Bis den Ermittlern 30 Jahre später endlich ein Durchbruch gelingt.
Las Vegas: DNA-Spur überführt den Täter
White ist im Frühjahr 1994 mit ihrem Freund nach Las Vegas gezogen, so die Polizei. Ihre beiden Brüder Walter und Jason sagen, Melonie habe einen Sohn gehabt. Er ist heute 33 Jahre alt. Die Angehörigen berichten, dass die 27-Jährige damals „an einem Scheideweg“ stand und mit Jobs und der Suche nach ihrem Platz in der Welt zu kämpfen hatte. Sie reiste zwischen Phoenix und Las Vegas hin und her und liebte Mode, so ihr Bruder Walter. Als ihre Familie sie nicht mehr erreichen kann, melden sie die junge Mutter als vermisst.
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Alle Ermittlungen verlaufen damals im Sande
Die Polizei ist damals nicht in der Lage, einen Verdächtigen zu identifizieren. Der Fall wird schließlich eingestellt. Jahrelang weiß niemand, wer Melonie getötet und ihre Leiche am See abgelegt hat. Erst 2010 wird der Fall wieder aufgenommen, als ein DNA-Profil eines möglichen Täters in die Polizei-Datenbank eingespeichert wird.
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Nochmal elf Jahre später dann endlich der langersehnte Durchbruch! Es gibt einen DNA-Treffer. Am 26. August 2024 teilt das Labor der Polizei mit, dass es sich bei dem mutmaßlichen Verdächtigen um Arthur Lavery handelt, der in der Gegend von Las Vegas aufgewachsen und zum Zeitpunkt von Whites Ermordung 38 Jahre alt gewesen sein muss.
Doch es gibt auch eine schlechte Nachricht: Lavery ist im Jahr 2021 an den Folgen von COVID-19 gestorben. In seinem Vorstrafenregister gab es bis dahin nur eine Anklage wegen Körperverletzung, so die Polizei. Er starb, bevor ihm jemand den Mord an Melonie nachweisen konnte. Dennoch sind Angehörige froh und dankbar, Gewissheit zu haben. „Wir werden Melonie immer vermissen und glauben, dass die Aufklärung ihres Mordes dazu beitragen wird, ihr und uns allen ein wenig Frieden zu bringen“, sagt ihr Bruder. (xes)