Halter ist bei den Behörden kein UnbekannterRatten, Lärm und Tierkadaver! Auf diesem Grundstück herrschen grausame Zustände

Nachbarn und Anwohner sind verzweifelt!
Zwischen Müllbergen steht ein Lamm auf wackeligen Beinen im Schlamm. Wenige Meter entfernt liegt ein totes Schaf. Seit Jahren beobachten die Anwohner in Brehna (Sachsen-Anhalt) die grausige Situation auf dem Grundstück. Doch der Tierhalter lasse nicht mit sich reden. RTL ist dabei, als die Situation zwischen den Nachbarn zu eskalieren droht!
RTL ist bei Konfrontation vor Ort
Ihr Frust ist groß, die Anwohner in Brehna fühlen sich von den Behörden alleingelassen. Am Mittwoch (15. Januar) versammeln sich einige von ihnen an dem Ort, der für Frust sorgt – am Zaun eines verwahrlosten Grundstücks. Felix Puritz wohnt direkt nebenan, im Gespräch mit RTL erklärt er: „Täglich beobachten wir, dass die Tiere, die hier gehalten werden, von dem Halter unter sehr schlechten Bedingungen versorgt, bis gar nicht versorgt werden.” Noch im Sommer soll die Herde aus 60 Schafen bestanden haben. Auf dem kleinen Grundstück mitten in der Stadt seien jetzt noch 15 Tiere übrig, fügt Theo Schöpfer hinzu.
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Auf dem eingezäunten Gelände zeigt Anett Spitzbarth auf Hühner, die neben dem Kadaver eines toten Schafs nach Futter picken. „Wir hoffen auf Hilfe von unserem Landkreis”, sagt die 46-Jährige. Veterinär- und Ordnungsamt seien zwar wiederholt vor Ort gewesen, doch eine richtige Überprüfung habe nicht stattgefunden. Und das, obwohl die Situation bereits seit 2016 bestehe und den Behörden fast genauso lang bekannt sein.
Mitten im Gespräch steht plötzlich der Tierhalter in der Tür. Eine Diskussion mit den versammelten Nachbarn entsteht. Auf die Frage, was mit seinen Tieren sei, geht der Halter nicht ein. Die Situation droht zu eskalieren!
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Wütende Rufe und Anschuldigungen von beiden Seiten
Wütend beschuldigt der Mann die Anwohner, seine Tiere freizulassen und ihm dadurch hohe Kosten verursacht zu haben. Zwei Polizeibeamte können die Situation schließlich beruhigen. Dass in der Vergangenheit schon mehrfach Tiere von dem Grundstück ausgebrochen sind, sei den Polizisten bekannt, erklären sie im Gespräch mit RTL. Ein entlaufener Hund des Mannes habe sogar zu einem Unfall geführt.
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Tierhalter nutze Gelände illegal

Der Konflikt scheint derzeit festgefahren. Unterstützung bekomme die Bürgergruppe nun auch vom Deutschen Tierschutzbund, die zuständigen Ämter hätten außerdem ein Verwaltungsverfahren eingeleitet, so eine Anwohnerin. Den Bürgern gehe es nicht allein um die Tiere. „Anfangs war die Tierhaltung nicht so. Er hat eine relativ kleine Anzahl an Tieren, was natürlich vertretbar ist“, erklärt Theo Schöpfer.
Schlimm sei jedoch, wie die Tiere inzwischen gehalten würden – dazu käme der viele Müll und der schlimme Geruch. „Das Grundstück kann eigentlich nicht so bewirtschaftet werden”, erklärt er weiter. Außerdem nutze der Tierhalter das Gelände illegal. Doch der Eigentümer, der dagegen klagen könnte, sei nicht auffindbar.
Veterinäramt erkennt mehrere Verstöße
Auf Anfrage von RTL äußert sich der Landkreis Anhalt-Bitterfeld schriftlich zu den Zuständen. Demnach habe es im vergangenen Jahr sechs amtliche Kontrollen auf dem Grundstück gegeben und bereits eine in diesem Jahr. Anlass für die Kontrollen seien laut Landrat jedes Mal Anzeigen gegen den Tierhalter gewesen.
„Diesen Vorwürfen wurde mit amtlichen Kontrollen am 25. Dezember, 30. Dezember 2024 und 03. Januar 2025 nachgegangen. Insbesondere der Vorwurf fehlender Versorgung konnte nicht bestätigt werden“, heißt es in der Stellungnahme. Die Anzeigen der Anwohner seien in der Hinsicht nicht begründet.
Verstöße sieht der Landkreis aber gegen die tierseuchenrechtlichen Vorschriften. Dazu gehören die Kennzeichnung der Tiere, das Bestandsregister und fehlende Entsorgungsnachweise. Festgestellt werden konnten außerdem Verstöße gegen Tierschutzbestimmungen, darunter der unzureichende Witterungsschutz, Vermüllung sowie der Zustand des Bodens im Außengehege. „Den Anzeigen des Nachbarn wurde seit 2016 immer mit amtlichen Kontrollen nachgegangen”, erklärt der Landkreis. Ob und welche Konsequenzen diese Verstöße für den Tierhalter haben, ist RTL derzeit nicht bekannt.