Gewerkschaft übergibt Forderung ans Innenministerium
Fast 1,5 Millionen Menschen unterzeichnen Petition für Böllerverbot

Kommt jetzt das große Böllerverbot?
Nachdem es zum Jahreswechsel erneut heftig knallt, ruft die Berliner Polizeigewerkschaft eine Petition ins Leben. Die klar definierte Forderung: ein bundesweites Böllerverbot! Und die findet großen Anklang in der Bevölkerung.
„Was wir vergangenes Silvester erlebten, übersteigt jeden Rahmen”
In der Silvesternacht sorgen illegale Feuerwerkskörper neben lauten und bunten Explosionen auch für schwere Schäden, Verletzte und sogar Tote. Mehr als eine Million Menschen haben davon nun genug und schließen sich einer Petition für ein bundesweites Böllerverbot an. Bislang unterstützen knapp 1,5 Millionen die Unterschriftensammlung, die von der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Berlin gestartet wurde. Dies sei ein politischer Auftrag, schreibt die GdP auf X
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„An einem bundesweiten Böllerverbot führt kein Weg mehr vorbei“, schreibt die Gewerkschaft. „Was wir vergangenes Silvester erlebten, übersteigt jeden Rahmen.“ Die massive Gewalt gegen Einsatzkräfte von Polizei oder Feuerwehr und der Einsatz von Böllern als Waffen müsse aufhören. „Statt Sodom und Gomorrha auf unseren Straßen bedarf es organisierter Veranstaltungen.“
Ein Böllerverbot könne nicht das ganze Problem der Gewalt gegen Polizei und Feuerwehr lösen. „Aber es ist ein wichtiger, erster Schritt für mehr Sicherheit für uns Einsatzkräfte in der Silvesternacht.“
Im Video: Tote und Verletzte in der Silvesternacht in Deutschland
Olaf Scholz spricht sich gegen Verbot aus
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spricht sich allerdings bereits gegen ein Böllerverbot aus. „Ich bin dafür, dass wir ordentliche Regeln haben für das Zeug, das da hergestellt wird. Aber ein Böllerverbot finde ich irgendwie komisch.“
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Innenministerin Nancy Faeser (SPD) ergänzt: „Dabei sollte das Ziel sein: Friedliches Feiern und Feuerwerk zu ermöglichen, aber hochgefährliche Silvester-Exzesse zu verhindern.“ Am Montagmorgen (6. Januar) möchte die Gewerkschaft ihre Unterschriftensammlung einem Vertreter des Bundesinnenministeriums vorlegen. (fkl, mit dpa)