Auch beliebtes Touristenziel betroffenChaos in Berlin – zwei Bomben legen Stadt lahm

18.09.2025, Berlin: Eine Weltkriegsbombe wurde bei der Fischerinsel in Berlin gefunden. Die Bombe wurde bei Bauarbeiten an der Mühlendammschleuse entdeckt.
Eine Weltkriegsbombe wurde bei der Fischerinsel gefunden.
Michael Ukas/dpa

Doppelter Bomben-Alarm in der Hauptstadt!
In Berlin sollten heute gleich zwei Weltkriegsbomben entschärft werden. Das führte zu erheblichen Einschränkungen – betroffen waren unter anderem eine U-Bahn-Linie durch die Innenstadt, Botschaften und die Senatsverwaltung. Über 20.000 Menschen mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen.

Berlin: Weltkriegsbombe in Spree gefunden – direkt bei der beliebten Fischerinsel

Am Morgen wollten Spezialisten zunächst einen Blindgänger im Bezirk Mitte unschädlich machen. Er war in der Spree nahe der auch bei Touristen beliebten Fischerinsel entdeckt worden. Rund 10.000 Menschen mussten nach Angaben der Polizei ihre Wohnungen verlassen.

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In Mitte richtete die Polizei am späten Donnerstagabend einen Sperrkreis von rund 500 Metern rund um den Fundort ein, weil der Bildgänger vor Ort entschärft werden sollte. Die Weltkriegsbombe wurde dann aber als nicht gefährlich eingestuft. „Wir können Entwarnung geben”, sagte ein Sprecher der Berliner Polizei der Deutschen Presse-Agentur. „Es besteht keine Gefahr mehr. Die Bombe muss nicht entschärft werden.” Sie soll aus der Spree geholt und dann fachgerecht entsorgt werden. „Die Brandbombe wurde bei der Begutachtung als ungefährlich eingestuft”, sagte der Sprecher.

Gegen Mitternacht hatte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe eine öffentliche Warnmeldung herausgegeben und alle Menschen aufgefordert, den Sperrbereich zu verlassen.

Weltkriegsbomben in Berlin: Schiffsverkehr und U-Bahn-Linie stark eingeschränkt

Für Menschen, die nicht bei Angehörigen oder Freunden unterkommen können, sollte eine Notunterkunft eingerichtet werden. Medizinische Einrichtungen waren nach Angaben der Polizei nicht von der Evakuierung betroffen. Dafür lagen Botschaften sowie Gebäude der Senatsverwaltung im Sperrkreis. Wegen des Einsatzes wurden auch Straßen gesperrt, die U-Bahnlinie 2 (Pankow-Ruhleben) war ebenfalls unterbrochen.

Der Blindgänger war bei Bauarbeiten an der Mühlendammschleuse an der Fischerinsel entdeckt worden. Der Schiffsverkehr auf der Spree wurde daraufhin unterbrochen. Die Fischerinsel gehörte einst zum ältesten Teil der mittelalterlichen Stadt Cölln. Obwohl von den damaligen Gebäuden nur noch wenig zu sehen ist, wird das Stadtviertel im südlichen Teil der Spreeinsel in Mitte von vielen Touristen aufgesucht.

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Bombenentschärfung in Spandau: große Evakuierung nötig!

Wegen einer zweiten anstehenden Bombenentschärfung müssen zudem rund 12.400 Menschen in Spandau raus aus den Häusern. Dort soll um 8 Uhr rund um den Fundort einer 100-Kilo-Weltkriegsbombe ein Sperrbereich eingerichtet werden. Auch ein Teil der Havel wird gesperrt. In einer Turnhalle wurde eine Notunterkunft für Menschen eingerichtet, die nicht bei Verwandten oder Bekannten unterkommt. Im Sperrkreis befinden sich unter anderem ein Krankenhaus, eine Pflegeeinrichtung, eine Grundschule und zwei Kitas, wie die Polizei mitteilte.

Der russische Blindgänger in Spandau war bei Bauarbeiten am Mittwochmorgen gefunden worden. Da von der Bombe keine unmittelbare Gefahr ausging, entschied die Polizei, die Entschärfung erst jetzt durchzuführen. Der Fundort wurde abgesperrt und laut Polizei von Einsatzkräften rund um die Uhr bewacht.

Die Evakuierung in Spandau gehört zu den größten in der Hauptstadt wegen einer Bombenentschärfung. Zuletzt mussten im Juli 2023 in Marzahn etwa 15.000 Menschen wegen der Entschärfung einer 500 Kilogramm schweren Weltkriegsbombe ihre Wohnungen verlassen. Im Dezember 2021 waren wegen einer 250 Kilogramm schweren Fliegerbombe ebenso viele Menschen in Gesundbrunnen von solchen Sicherheitsmaßnahmen betroffen. (nlu/dpa)

Verwendete Quellen: dpa