Jacques’ abscheuliches Doppelleben

„Ich habe tiefen Respekt vor Frauen” – dann zeigt das Gericht brutale Vergewaltigungsvideos

Dominique Pélicot ließ Ehefrau Gisèle jahrelang von Fremden vergewaltigen
72 Männer vergewaltigten die bewusstlose Gisèle (72), während ihr Ehemann dabei zusah, sie anfeuerte, die Taten filmte.
Reuters

Entsetzen im Gerichtssaal von Avignon!
Als der Mitangeklagte Jacques C. im Prozess Teile seiner Taten leugnet, entscheidet sich das Gericht zu einem drastischen Schritt: Schockierende Videos und Fotos seiner Verbrechen werden gezeigt, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Minutenlang herrscht Stille im Saal – die Bilder sprechen für sich.

„Ich kann monatelang verzichten“ – Worte, die empören

Als Jacques C. am 19. September vor Gericht Stellung bezieht, überrascht er mit einer Verteidigung, die alle Anwesenden sprachlos macht. „Ich kann viele Wochen oder Monate auf Sex verzichten”, erklärt er laut dem französischen Sender BFM TV und fügt hinzu: „Ich habe tiefen Respekt vor Frauen.” Caroline Darian, die Tochter des Opfers Gisèle Pélicot, verdreht die Augen, die Anwältin ihrer Mutter greift sofort ein. „Sie behaupten, großen Respekt vor Frauen zu haben, wie erklären Sie dann, dass Sie wegen Vergewaltigung angeklagt sind?”

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Die schockierenden Details der Tat

Der 72-jährige Rentner und Vater von zwei Kindern schwört, dass es in der besagten Nacht im Jahr 2020 zu keinem Eindringen gekommen sei. Er erzählt, Dominique Pélicot über eine Plattform kennengelernt und noch am selben Abend zu dessen Haus in Mazan gefahren zu sein. Er habe ihn aufgefordert, sich im Wohnzimmer auszuziehen, bevor er in das Schlafzimmer trat. Gisèle sei „bereit” und frisch gewaschen gewesen. Er habe sie nur gestreichelt, und als sie Anzeichen des Erwachens zeigte, habe Dominique Pélicot ihn gebeten, den Raum zu verlassen.

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Er habe zwar darüber nachgedacht, Anzeige zu erstatten, doch „dann geht das Leben weiter, ich gehe am nächsten Tag wieder zur Arbeit”, schloss er lapidar.

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Grausame Bilder enthüllen die Wahrheit

Auch das Gericht hat genug gehört. Um Jacques C. mit der grausamen Realität seiner Tat zu konfrontieren, werden zum ersten Mal im Prozess die Aufnahmen der Verbrechen gezeigt. Die entsetzlichen Videos und Fotos, die von Dominique Pélicot, seinem Mittäter und Ehemann des Opfers aufgenommen wurden, halten den Saal in Atem.

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Caroline Darian kann dem nicht standhalten und verlässt den Raum. „Weil ich mich an einem Ort befand, an dem ich nichts zu tun hatte”, versucht der Angeklagte zu erklären, doch die furchtbaren Bilder lassen keine Zweifel an seiner Schuld.

Im Video: Er betäubte auch seine eigene Tochter!

Ein Prozess, der Frankreich erschüttert

Der Missbrauchsprozess hat in ganz Frankreich eine landesweite Debatte über sexualisierte Gewalt ausgelöst. Demonstranten zeigen sich solidarisch mit Gisèle Pélicot, die Angeklagten werden bei jedem Auftritt vor Gericht ausgebuht. Die furchtbaren Details der Tat, die von den Angeklagten während des Prozesses offenbart werden, hinterlassen ein tiefes Gefühl von Ohnmacht und Wut – doch die Hoffnung auf Gerechtigkeit bleibt. (nha)