Freunde geben vermissten Schatzsucher nicht auf!„Wir wollen, dass die Eltern Gewissheit haben und sagen können, er ist beerdigt”

Oliver K. ist am 8. Oktober zu einer Erkundungstour in ein altes Bergwerk aufgebrochen und nie zurückgekehrt.
Oliver K. ist am 8. Oktober zu einer Erkundungstour in ein altes Bergwerk aufgebrochen und nie zurückgekehrt.
https://www.spendenseite.de/bergung-oliver-k/-85715
von Antje Rudolf und Gizem Schumann

„Unser Freund hat einen Fehler mit dem wertvollsten bezahlt, was er hatte – mit seinem Leben.”
So beschreiben die Freunde von Oliver K. die tragische Situation. Oliver K. (34) bricht am 8. Oktober zu einer Erkundungstour in ein altes Bergwerk auf und kehrt nicht zurück. Im Gespräch mit RTL äußern sich Olivers Bruder und sein Freund über ihre verzweifelten Versuche, Oliver zu finden, und die emotionale Last, die dieses tragische Ereignis mit sich bringt.

Behörden planen keinen weiteren Bergungsversuch

Der 34-Jährige kommt vermutlich beim Einsturz eines stillgelegten Bergwerkstollens im sächsischen Annaberg-Buchholz ums Leben. Sein Fahrrad und sein Rucksack liegen am Eingang des Stollens. Die Stadt gibt die Bergungsversuche des Hobby-Schatzsuchers auf und erklärt ihn für tot. „Von offizieller Seite heißt es nur, die Leiche unseres verschütteten Freundes zu bergen, sei zu teuer”, beklagen die Freunde auf der Spendenseite.

Lese-Tipp: Stadt will vermissten Oliver K. nicht aus Bergwerks-Stollen bergen

Jetzt soll der Stollen zur Grabstätte von Oliver K. gemacht werden. Die Familie will dieses Ende für Oliver K. nicht akzeptieren. „Angesichts der Millionen, die unser Land anderswo freigiebig verteilt, ist das aus unserer Sicht ein Riesenskandal!”

„Wir wollen, dass die Eltern Gewissheit haben”

Trotz der offiziellen Entscheidung wollen Olis Freunde, seine Familie und Bekannten seinen Leichnam bergen und bitten deshalb um Spenden. „Wir wollen Oliver nicht zurücklassen. Auch weil wir wissen, dass er keinen von uns zurückgelassen hätte,” erklären sie ihre Motivation.

Im Interview mit RTL erzählt Olivers Freund Daniel, wie viel Zusprüche die Freunde bekommen, damit sie weitermachen und nicht aufgeben. „Mich schreiben und rufen so viele Leute an und sagen, sie verstehen es nicht. Sie sagen, das ist doch nicht normal.“ Daniel will wissen, wo sich sein Freund befindet, um damit abschließen zu können. „Es gibt niemals Gewissheit für die Eltern, dass er wirklich verstorben ist. Wir wollen, dass die Eltern Gewissheit haben und sagen können, er ist beerdigt und dass wieder Ruhe einkehrt. Dafür kämpfen wir.“

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Der Kampf um ein würdiges Ende für Oliver K.

Auch Olivers Bruder Maik spricht mit RTL über die schmerzliche Ungewissheit: „Es ist schlimm, wenn du kein richtiges Ende findest und man nicht sagen kann, ihn haben sie gefunden oder er lebt oder er ist verschüttet worden und man kann eine Beerdigung machen.” Seine Eltern hätten Oliver oft gewarnt und ihn darum gebeten, nicht in den Bergwerken herumzulaufen, erzählt Maik. Doch jetzt habe es ihn wahrscheinlich erwischt, meint der trauernde Bruder. „Ich will erst eine Leiche sehen, bis ich sagen kann, dass es sinnvoll ist. Am Ende hat man einen Grabstein und schreibt seinen Namen drauf und dann ist der dort gar nicht.”

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Trotz aller Hindernisse halten die Freunde und die Familie von Oliver an ihrer Hoffnung fest. Sie sind entschlossen, für ihren vermissten Freund und Bruder zu kämpfen, um ihm ein würdiges Ende zu ermöglichen.