Andreas F. (65) bestreitet Vorwürfe vor Gericht
Am Ende der Regatta ist ein Segler tot: War es Mord oder ein missglückter Rettungsversuch?

Streit zwischen alten Freunden eskaliert!
Zwei Männer aus Berlin nehmen an einer Segel-Regatta in Skandinavien teil. Auf dem Rückweg nach Deutschland fliegen auf dem Boot die Fäuste. Am Ende ist einer der Segler tot. Doch war es Mord? Mit dieser Frage beschäftigt sich nun das Landgericht Berlin.
Segler soll Freund von hinten ertränkt haben
Am ersten Prozesstag tritt Andreas F. nicht vor die Kameras. Nach dem Tod seines Freundes muss sich der 65-Jährige seit Mittwoch (8. Juli) vor Gericht verantworten. Angeklagt ist er wegen Mordes, bestreitet diesen Vorwurf aber vehement.
Lese-Tipp: Segler treibt hilflos vor Fehmarn – nach Stunden endlich die Rettung!
Laut Staatsanwaltschaft soll er seinen langjährigen Freund und Segelpartner Thomas B. (71) im August vergangenen Jahres ertränkt haben. Von hinten soll er sich B. schwimmend genähert und ihn mit aller Kraft unter Wasser gedrückt haben. Die Anklage wirft dem 65-Jährigen gefährliche Körperverletzung und heimtückischen Mord vor. In seiner Aussage beschreibt Andreas F. jedoch eine völlig andere Geschichte: „Ich hatte nicht die Absicht, ihn zu töten, ich wollte ihn retten.“
Video-Tipp: Dramatische Szenen mitten auf dem Atlantik
Freund habe Andreas F. angegriffen
Die Regatta habe im letzten Jahr gerade hinter den Freunden gelegen, erklärt Andreas F. in seiner Aussage. Über die Rückfahrt nach Deutschland geraten die Männer in Streit: „Thomas wollte alleine bis nach Kiel segeln. Diese Schnapsidee war typisch Thomas. Er stand auf Risiko”, sagt der 65-Jährige. Wie aus dem Nichts sei die Situation dann eskaliert, Andreas F. habe seinen langjährigen Freund nicht mehr wiedererkannt.
Lese-Tipp: Trotzdem will André (32) direkt wieder aufs Meer
„Thomas schlug mich mit der rechten Faust ins Gesicht”, erinnert er sich. „Ich war sowas von geschockt. Vor ein paar Minuten hatten wir noch gemeinsam Schokolade gegessen und jetzt das.“ Thomas habe wirres Zeug geredet, im Gerangel geht der 71-Jährige dann über Bord. Überfordert habe Andreas F. versucht, seinen Freund zu retten, behauptet er.
Andreas F. „unschuldig im Knast”
Augenzeugen hatten das Geschehen beobachtet und die Polizei alarmiert. Das Boot der Segler befindet sich zu diesem Zeitpunkt in Gewässern vor Schweden, dort wird Andreas F. festgenommen. Parallel wurde wegen der sogenannten Wohnortzuständigkeit ein Ermittlungsverfahren in Berlin eingeleitet. Seit November 2024 befindet sich der Mann in der Justizvollzugsanstalt Moabit.
Lese-Tipp: Yacht droht zu sinken! Segler kämpfen mit Eimern gegen eindringendes Wasser
Seine Verteidiger im Interview mit RTL behaupten, dass ihr Mandant dort unschuldig im „Knast” sitze. „Ich kann dazu nur erklären, dass wir ein tragisches Unglück verhandeln und keinen Mord. Und das wird diese Beweisaufnahme auch ergeben”, ist sich der erste Verteidiger Axel Weimann sicher. Für den Prozess sind bislang zwölf Verhandlungstage bis zum 8. Oktober terminiert.