Trotz Priority-Upgrade270 Euro wegen ein paar Millimetern zu viel! Und am Ende lässt Ryanair die Passagiere sogar stehen

FILE PHOTO: A Ryanair Boeing 737-800 airplane takes off from the airport in Palma de Mallorca, Spain, July 29, 2018.  REUTERS/Paul Hanna/File Photo
Weil ihr Gepäck ein paar Millimeter zu groß war, ließ Ryanair eine Familie auf Mallorca stehen. (Symbolbild)
/FW1F/Jan Harvey, REUTERS, Paul Hanna

Knallhart-Kofferregel wird ihnen zum Verhängnis!
Am 1. Januar möchte eine Familie – Mutter, Vater, Sohn – von Mallorca aus nach Mailand-Malpensa fliegen. Doch daraus wird nichts. Ryanair lässt die Familie stehen. Was ist passiert?

„Im Endeffekt waren es zehn Millimeter, die zu viel waren”

Das Jahr 2025 beginnt für Mirko E. und seine Familie ganz und gar nicht wie geplant. Zunächst habe ihr gebuchter Ryanair-Flug von Mallorca nach Mailand fast drei Stunden Verspätung gehabt, berichtet der Unternehmer der Mallorca-Zeitung (MZ). Statt mittags habe er erst nachmittags abgehoben – allerdings ohne Mirko E., seine Frau und seinen Sohn.

Denn die drei mussten sich noch mit einem ganz anderen Problem herumschlagen, wie der Familienvater der MZ berichtet. Die drei hätten am Gate auf den Einstieg ins Flugzeug gewartet, als man sie aufgefordert habe, ihre Handgepäckkoffer in eine Mess-Vorrichtung zu stellen. Ein nicht unübliches Vorgehen, insbesondere bei Billigairlines.

Das Ergebnis: Die Gatemitarbeiter hätten dabei festgestellt, dass die Kabinen-Trolleys von Familie E. größer sind, als erlaubt. „Wir haben noch ein bisschen gedrückt, und im Endeffekt waren es zehn Millimeter, die zu viel waren”, erklärt der Urlauber.

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Trotz Priority-Upgrade! Marko E. wird zur Kasse gebeten

Ein paar Millimeter, für die die Ryanair-Mitarbeiter 90 Euro pro Koffer verlangen. Insgesamt habe Marko E. also 270 Euro zahlen sollen. Und das, obwohl Familie E. ein Priority-Upgrade gebucht hatte. Als er nach einem Vorgesetzten verlangt, habe man ihm nur entgegnet: „Sie glauben wohl, wir sind nicht kompetent genug?” Schnell hätten sich auch andere Passagiere in die Diskussion eingeschaltet und sich auf die Seite der Familie geschlagen. Es sei zu Wortgefechten zwischen Crew und Passagieren gekommen.

Letztendlich habe sich Marko E. dazu entschlossen, den Aufpreis zu zahlen – Hauptsache, er kommt nach Mailand. Denn dort habe obendrein sein anderer, minderjähriger Sohn auf die Familie gewartet.

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Doch der Zug ist abgefahren, beziehungsweise der Flieger ohne Familie E. abgeflogen. Denn die Ryanair-Mitarbeiter hätten sich trotz Zahlung des Aufpreises dazu entschlossen, Marko E. samt Frau und Sohn vom Flug auszuschließen.

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Ryanair erklärt: „Folge ihres aggressiven Verhaltens”

Auf MZ-Nachfrage habe Ryanair die Entscheidung bestätigt und als Grund angegeben, dass dies die „Folge ihres aggressiven Verhaltens” gewesen sei, das die Urlauber den Ryanairmitarbeitern entgegengebracht hätten. In Bezug auf das Gepäck habe die Airline erklärt: „Weil die Handgepäckstücke die Maximalgröße überschritten, wurden sie richtigerweise aufgefordert, eine reguläre Gate-Gebühr für das Gepäck zu bezahlen.”

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Am Ende hätte sich Marko E. besser gleich auf die 270 Euro eingelassen. Denn nachdem man ihn vom Flug ausgeschlossen hatte, sei ihm nichts anderes übrig geblieben, als einen Alternativflug mit Lufthansa über München für stolze 1.000 Euro zu buchen. Für ihn sei Ryanair künftig keine Option mehr, die App der Billigairline habe er bereits von seinem Smartphone gelöscht. (vho)