Er ist wunderschön - aber auch schön giftigAlarm in beliebtem Urlaubsland! Giftiger Feuerwurm lauert jetzt auch an Stränden

Feuerwurm
Schön sieht er schon aus, der Feuerwurm. Doch der Anblick trügt.
picture alliance / Zoonar | POELZER WOLFGANG / AUTOR

Er ist brandgefährlich: der Feuerwurm!
Bei Berührung verursacht er schlimmste Schmerzen. Italienische Medien berichten jetzt, dass sich die Art wegen der Hitzewellen der vergangenen Jahre rasant ausbreitet - und sogar bis an die Strände vordringt.

Der Name Feuerwurm kommt nicht von ungefähr

Er wird 20 bis 30 Zentimeter lang und heißt Vermocane, wissenschaftlich Hermodice carunculata. Der deutsche Name lautet Bart-Feuerborstenwurm - oder kurz Feuerwurm. Er hat eine grünlich-braune bis rötliche Färbung. Sein Körper besteht aus bis zu 100 Segmenten, die mit dichten Borstenbüscheln besetzt sind. Und genau diese scheinbar harmlosen Borsten haben es in sich und verursachen schlimme Schmerzen.

Eigentlich ist der Feuerwurm im Mittelmeerraum heimisch, seine Population war unter Kontrolle - bis jetzt.

„Doch durch die ungewöhnlichen Hitzewellen der letzten zwei bis drei Jahre hat er sich enorm vermehrt. Manchmal kommen sie sogar bis an den Strand”, erklärt Michela D’Alessandro vom Nationalen Institut für Ozeanografie und experimentelle Geophysik (OGS) gegenüber dem italienischen Fernsehsender Sky TG24.

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Unerwünschtes Tattoo durch Bad im Mittelmeer

Doch was genau macht sie so gefährlich?

Zum einen fressen sie buchstäblich alles, was ihnen in die Quere kommt, von Fischen in Fischernetzen bis zu Organismen in Meeresschutzgebieten wie zum Beispiel Korallen. Zum anderen haben sie mit Gift gefüllte Stacheln, die sehr starke Schmerzen und sogar Taubheitsgefühle verursachen können.

Roberto Simonini, Physiologe an der Universität von Modena und Reggio Emilia, erklärt gegenüber Sky TG24: „Wenn man an Stellen mit dicker Haut gestochen wird, spürt man ein örtlich begrenztes Brennen, aber wenn man an Stellen mit dünner Haut wie Kniekehlen oder Ellenbeugen gestochen wird, kann der Schmerz viel stärker sein und länger anhalten”.

Mit anderen Worten: Selbst ein kurzes Bad im Mittelmeer kann zu einer schmerzhaften Begegnung führen.

Außerdem sind die Würmer wahre Meister der Regeneration - wenn man sie in zwei Hälften teilt, regenerieren sie sich einfach wieder. Der Feuerwurm ist also nahezu unzerstörbar. Die sonnigen Küstenorte des nächsten Italien-Urlaubs könnten plötzlich zu wahren Krisenherden des Ökosystems werden.

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beautiful coast of Adriatic sea on Makarska riviera in Dalmatia region in Croatia
Vor allem an den Küsten Kroatiens hat sich der Feuerwurm breit gemacht.
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Sie halten sich eher in Felsennähe auf

Bisher, so Alessandro Sala vom Corriere Della Sierra, war der Feuerwurm eher im südlichen Quadranten des Mittelmeers anzutreffen - vorwiegend im Ionischen Meer. Doch die Erwärmung des Mittelmeers hat dazu geführt, dass sich die Art nun auch in den Meeren um Sizilien, Kalabrien und Apulien ausbreitet.

Besonders massiv sind sie jedoch an der kroatischen Adriaküste vertreten - wegen der vielen Felsen ein ideales Siedlungsgebiet. Die Forscher des OGS sprechen deshalb von einem „invasiven” Verhalten der Art.

Das ist aber kein Grund zur Panik!

Denn trotz ihrer furchterregenden Eigenschaften ist es unwahrscheinlich, dass man ihnen beim Schwimmen oder am Strand begegnet. Laut einer Studie der Universitäten Modena und Reggio Emilia hielten sich 84,5 Prozent der beobachteten Exemplare bevorzugt an felsigen Orten auf. Dennoch ist Vorsicht geboten: Vor allem an der Adria sollte man im Urlaub auf entsprechende Hinweise der Behörden achten. (ija)