Petermännchen und Co.Diese giftigen Tiere lauern in deutschen Gewässern

An der Nordseeküste werden in diesem Sommer vermehrt Stiche des giftigen Petermännchens verzeichnet. Wer aus Versehen auf die im Sand versteckten Fische tritt und gestochen wird, bekommt im schlimmsten Fall einen Herzinfarkt. Welche gefährlichen Tiere sich noch in deutschen Gewässern aufhalten und was bei einem Stich zu tun ist.
Bei einem Stich wird es sofort extrem schmerzhaft

Das Gift der Petermännchen enthält Komponenten, die heftigste Schmerzen und lokale Gewebsreaktionen hervorrufen können. Der Schmerz setzt sofort ein und breitet sich auf benachbarte Körperregionen aus. Meist entwickelt sich eine starke Gewebeschwellung, eventuell bilden sich flüssigkeitsgefüllte Blasen. Das Gift verteilt sich schnell im Körper, die Wunde wird taub und gefühllos. Symptome wie Brechreiz, Kreislaufkollaps und Herzrhythmusstörungen können auftreten, sind aber eher seltener, schreibt die Giftzentrale Bonn auf ihrer Internetseite.
Erste Hilfe:
Wunde von Stacheln oder Geweberesten befreien und desinfizieren. Falls nicht sofort ärztliche Hilfe erreicht werden kann, Eintauchen der betroffenen Extremität in tolerierbar heißes Wasser (ca. 45 °C). Unbedingt einen Arzt aufsuchen. Ein direktes Gegengift gibt es nicht.
Gelbe Haarqualle in Nord- und Ostsee

Neben den Petermännchen ist auch die Gelbe Haarqualle an deutschen Küstengebieten zu finden. Umgangssprachlich wird sie auch als „Feuerqualle“ bezeichnet. Man erkennt Feuerquallen an ihrer gelben bis dunkelroten Farbe und dem kompakten Quallenkörper, der in etwa so groß wie ein Teller werden kann. Die Berührung mit ihnen verursacht einen brennenden Schmerz auf der Haut. Allergiker können durch das Gift Atembeschwerden, Übelkeit, Schwindel und Fieber bekommen.
Erste Hilfe:
Bei Kontakt am besten die Stelle mit Salzwasser anfeuchten. Bloß kein Süßwasser nehmen, das führt dazu, dass die restlichen Nesseln der Qualle aufplatzen und das Gift freigesetzt wird. Die betroffene Stelle also mit Salzwasser benetzen, dann mit Sand bestreuen und abschaben. „Besonders gut eignet sich auch Rasierschaum. Den sollten Betroffene auf die Wunde sprühen, antrocknen lassen und dann abschaben. Auch Essig kann helfen.“ so Medizinjournalist Dr. Christoph Specht. Nach jedem Kontakt mit einer Giftqualle sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Wasserspinnen leben in strömungsarmen Gewässern
Die Wasserspinne ist die einzige Spinnenarten weltweit, die fast ihr ganzes Leben unter Wasser verbringt, in einer selbstgebauten Taucherglocke. So wird sie mit Sauerstoff versorgt. Die Spinne bevorzugt stehende, strömungsarme Gewässer mit vielen Pflanzen. Der Biss einer Wasserspinne ist für den Menschen unangenehm, jedoch nicht gefährlich. Die Schmerzen lassen sich mit denen eines Wespenstichs vergleichen. Nur selten kommt es zu allergischen Reaktionen, die eine ärztliche Behandlung notwendig machen. Da Wasserspinnen aufgrund ihrer Lebensweise so gut wie nie mit Menschen in Berührung kommen, sind Bisse äußerst selten.
Woher weiß ich, ob ich allergisch reagiere?
„Ob ich gegen Petermännchen allergisch bin, weiß ich leider im Vorfeld nicht. Wie alle anderen Allergien, wird diese auch nicht angeboren. Allergische Symptome entstehen erst bei einem zweiten Stich. Ebenso verhält es sich bei der Feuerqualle. Aber auch da sind die meisten Menschen nicht allergisch.“ so Dr. Specht.