Fatale Fehldiagnose

Schnupfen entpuppt sich als Krebs! Mann (47) verliert plötzlich seine Nase

William Brogans Nase musste amputiert werden – aufgrund einer Fehleinschätzung der Ärzte.
William Brogans Nase musste amputiert werden – aufgrund einer Fehleinschätzung der Ärzte.
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Der Krebs kostet ihm seine Nase!
William Brogan aus Schottland geht wegen seiner Atemprobleme zunächst zum Hausarzt. Dort bekommt der 47-Jährige erklärt, dass er eine Infektion habe. Was wirklich dahintersteckt: ein tückisches Hodgkin-Lymphom.

Nasennebenhöhlenentzündung? Von wegen! William Brogan hat Krebs

William Brogan (47) aus Hamilton, South Lanarkshire, steht ein großer Eingriff bevor: Sein Gesicht soll wiederhergestellt werden, nachdem seine Nase amputiert werden musste. Denn diese hat der Schotte verloren, weil seine Krebserkrankung zunächst unentdeckt blieb, wie die DailyMail berichtet.

Wie konnte es so weit kommen? Es beginnt alles mit harmlosen Symptomen: Der gelernte Küchenchef klagt im Winter über Schmerzen und eine wunde Nase – was für die Jahreszeit nicht ganz untypisch ist. Die Ärzte führen das auf eine Infektion, genauer gesagt auf eine Sinusitis (Entzündung der Nasennebenhöhlen) zurück. Brogan nimmt fast ein Jahr lang Antibiotika ein.

Dann stellt sich im Januar 2025 heraus, dass Blutkrebs dahintersteckt, besser gesagt das sogenannte Hodgkin-Lymphom. Dabei handelt es sich um eine Krebserkrankung des Lymphsystems. Im Fall des 47-jährigen Schotten hat die Krankheit ihren Ursprung in einem Teil des Lymphsystems in seiner Nase, breitete sich jedoch auch in seinem Mund aus.

Heute ist sich William Brogan sicher: Der Krebs hätte früher entdeckt werden können. „Ich habe den Ärzten monatelang gesagt, dass etwas anders ist. Man kennt seinen eigenen Körper. Die Antibiotika haben zwar anfangs bei meinen Beschwerden geholfen, aber als ich um weitere Hilfe bat, musste ich auf einen Termin warten. Und während der Wartezeit wurde alles nur noch schlimmer.”

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Ellenlange Operation: William Brogans Nase muss amputiert werden

Laut seiner Aussage habe es über ein Jahr gedauert, bis eine Biopsie durchgeführt wurde, bei der schließlich die tückische Krebserkrankung festgestellt werden konnte. Anfang des Jahres musste sich William Brogan dann einer 20-stündigen Operation unterziehen, damit die Mediziner den Krebs entfernen. Sowohl die Nase als auch das obere Zahnfleisch im Mund wurden dabei entfernt.

Der 47-Jährige ist sauer: „Sie hätten es neun Monate früher erkennen können, bevor es in meinen Mund gewandert ist. Jetzt habe ich ein Loch im Gesicht und ein Dreieck dort, wo sie einen Teil meiner Nase entfernt haben.”

Mittlerweile unterzieht sich Brogan einer Strahlentherapie, bei der mit starken Strahlen versucht wird, die restlichen Krebszellen abzutöten. Die Nase soll demnächst rekonstruiert werden.

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Wegen Nasen-Amputation: William Brogan geht es psychisch immer schlechter

Zum Glück, denn: Brogan sagt, dass der Verlust seines Körperteils und die damit verbundene extreme Veränderung seines Aussehens ihn psychisch sehr belastet haben und noch immer belasten. Er nimmt sogar Medikamente zur Linderung von Angstsymptomen. „Ich nehme Diazepam. Ein Mittel, das mir den Mut gibt, rauszugehen”, so sagt er.

Trotz allem blickt er hoffnungsvoll in die Zukunft: Spezialisierte Chirurgen, die sich bereits Fotos von ihm vor der Amputation angesehen haben, wollen ihm helfen. Und sie wollen sichergehen, dass William Brogan eine Nase angefertigt bekommt, die seinem früheren Aussehen entspricht!

„Ich hoffe, dass ich noch in diesem Jahr eine Hauttransplantation bekomme, um mein Gesicht wiederherstellen zu lassen. Ich kann den Chirurgen für ihr Vorhaben gar nicht genug danken. Sie retten mein Leben”, so Brogan überglücklich.

Das hat es mit dem Hodgkin-Lymphom auf sich

Bei einer bösartigen Erkrankung des Lymphsystems sprechen Mediziner von Morbus Hodgkin, benannt nach dem Erstbeschreiber Sir Thomas Hodgkin. Die Krankheit ist aber auch unter dem Namen Hodgkin-Lymphom bekannt.

Die im Körper verteilten Lymphknoten filtern im gesunden Zustand die Gewebsflüssigkeit (Lymphe) und bilden damit einen wichtigen Teil des Immunsystems. Beim Lymphdrüsenkrebs entarten die Lymphzellen und sind stark vergrößert. Diese Zellen werden als maligne Lymphome bezeichnet und enthalten neben anderen Entzündungszellen die für die Krankheit typischen Sternberg-Reed-Zellen.

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Laut ,Apothekenschau’ sind in Deutschland jährlich etwa zwei bis drei von 100.000 Menschen von Morbus Hodgkin betroffen. Vielfach erkranken Menschen um den 20. oder um den 60. Geburtstag, häufiger Männer als Frauen.

Die Heilungschancen für Lymphdrüsenkrebs stehen gut, sind allerdings vom Stadium der Diagnose abhängig. Frühzeitig erkannt, können mehr als 90 Prozent aller Erkrankungen geheilt werden. Unbehandelt endet die Erkrankung tödlich.

Die Symptome können unterschiedlich sein: Sowohl geschwollene Mandeln als auch ein Knoten im Bauch oder Hautausschläge können auftreten, je nachdem, wo sich der Krebs befindet. Auch Symptome wie nächtliches Schwitzen, unerklärlicher Gewichtsverlust, hohes Fieber, Atemnot und anhaltender Juckreiz am ganzen Körper könnten Hinweise sein. Das häufigste Anzeichen sei laut DailyMail jedoch eine schmerzlose Schwellung in Bereichen wie Hals, Achselhöhle oder Leiste.