So essen die DeutschenWarum Käse boomt – und Butter im Regal bleibt

Käse aller Art war bei Verbraucherinnen und Verbrauchern beliebter. (Archivbild)
Käse aller Art war bei Verbraucherinnen und Verbrauchern beliebter. (Archivbild)
picture alliance / dpa

Der Käseverbrauch steigt, die Butter lassen die Deutschen immer häufiger liegen.
Im vergangenen Jahr haben wir ein ganzes Kilo mehr Käse pro Kopf verputzt. Butter hingegen ein Päckchen weniger. Das zeigen aktuelle Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. Ein klarer Trend – und das hat auch mit dem Preis zu tun.

Käse läuft Butter den Rang ab – ein Kilo mehr pro Kopf

Im Schnitt verzehrte jeder Mensch in Deutschland im vergangenen Jahr 25,4 Kilogramm Käse. Das ist ein Kilogramm mehr als 2023 – Tendenz steigend. Auch die Produktion zog an: Sie stieg von 2,66 auf 2,74 Millionen Tonnen.

Ob Gouda, Camembert oder Cheddar – Käse liegt im Trend. Geschmolzen, gerieben oder aufs Brot gelegt: Das Milchprodukt scheint krisenfest.

Butter? Zu teuer fürs Frühstücksbrot

Ganz anders die Lage bei Butter: Der Verbrauch sank auf 5,3 Kilogramm pro Kopf – das entspricht rund einem Päckchen weniger im Jahr. Ein Grund: Preisschock im Herbst 2024. Da kostete das günstigste Päckchen 2,39 Euro – so viel wie noch nie.

Für ein Päckchen Butter werden etwa fünf Kilogramm Milch benötigt – und daran mangelte es.

Seit Anfang 2025 sind die Preise zwar wieder gefallen, aber das Konsumverhalten hat sich bereits verändert.

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Strukturwandel auf dem Land: Weniger Höfe, weniger Kühe

Laut dem Bundesinformationszentrum Landwirtschaft wurden 2024 rund 118.000 Tonnen weniger Milch an Molkereien geliefert als im Vorjahr. Gleichzeitig sank die Zahl der Milchkühe um 123.000 auf knapp 3,6 Millionen Tiere. Und: Die Zahl der Milchbetriebe schrumpfte um 3,8 Prozent auf 48.649.

Ein Grund: Krankheiten wie die Blauzungenkrankheit, schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen – und die anhaltende Debatte über Tierwohl und Nachhaltigkeit.

Milchpreise ziehen leicht an – Bio zahlt sich aus

Landwirte erhielten im Jahresschnitt 48,14 Cent pro Kilo Milch – knapp drei Cent mehr als 2023. Für Biomilch gab es sogar 58,03 Cent. Die Herstellung von sogenannter Konsummilch sank zum vierten Mal in Folge – auf 4,1 Millionen Tonnen. Der Verbrauch blieb stabil bei 46,2 Kilogramm pro Kopf. (kra, mit dpa)