Ein Schusswaffen-Team stand immer bereit
Wie geht ein 185-Kilo-Gorilla zum Zahnarzt? So!
„Ich konnte nur beten, dass die Gitterstäbe halten!“
Gorilla Binga lebt in einem Zoo in Südafrika und hat plötzlich fürchterliche Zahnschmerzen. An einem Backenzahn hat sich ein Abszess gebildet. Die einzige Möglichkeit: Der Übeltäter muss sofort raus! Zum ersten Mal in seinem Leben muss der 23 Jahre alte Affe auf den Zahnarztstuhl. Doch schon seine Betäubung für den Weg dorthin macht ihn so richtig wütend.
Gorilla Binga beim Zahnarzt: „Stürmte mit voller Wucht auf mich zu!”
„Einen Gorilla zum Zahnarzt zu bringen ist etwas ganz anderes als einen Menschen zu bringen“, sagt Tierärztin Katja Koeppel der Daily Mail. Sie ist Professorin an der Universität Pretoria und als ausgewiesene Expertin für Wildtiergesundheit die Hauptverantwortliche für den Zahnarztbesuch des männlichen Gorillas.
Schon die Vorbereitung erweist sich als nervenaufreibend: „Als ich Binga mit einem Schuss durch die Gitterstäbe seines Käfigs betäubte, stürmte er mit voller Wucht auf mich zu und blieb ein paar Meter davor stehen. Ich habe nur gebetet, dass die Gitterstäbe halten würden”, erzählt sie der Zeitung. Dann muss es schnell gehen. Als die Ärztin sicher ist, dass sich der Affe nicht mehr rührt, wird er mit einem speziellen Transporter in den Operationssaal gebracht.
Lese-Tipp: Gorilla jagt Tierpflegerinnen durchs Gehege
Im Video: Gorilla überrascht Kamerateam
Gefährliche Zahn-OP bei Gorilla-Männchen: „Kann innerhalb von Sekunden von bewusstlos in hellwach wechseln!”
Sechs Veterinärexperten stehen für die Operation bereit. Außerdem ist auch ein Schusswaffenteam im Saal, erzählt Koeppel der Daily Mail. Denn einen Gorilla in Narkose zu versetzen, ist gar nicht so leicht. „Dieser Gorilla wiegt 185 Kilogramm pure Muskeln und kann innerhalb von Sekunden von bewusstlos in den Wachzustand wechseln. Man kann dann nichts tun, um ihn auf dem Tisch zu halten“.
Lese-Tipp: King Kong, bist du’s? Ausgebüxter Baby-Gorilla klettert Gebäude hoch
Die Experten überwachen das Tier deshalb engmaschig. Auch, weil eine zweistündige Betäubung gefährlich für den Gorilla sein kann. Ein spezieller Ultraschall seines Herzens ist deshalb nötig, um sicherzustellen, dass es Binga gut geht. Und tatsächlich: Am Ende ist der Zahn erfolgreich gezogen.
„Binga ist jetzt gesund und hat keine Schmerzen mehr“, sagt die stolze Tierärztin. „Ihm wurde gesagt, dass er vor dem Schlafengehen immer Zahnseide verwenden und seine Zähne putzen soll, wenn er in sein Gehege zurückkehrt“, scherzt Koeppel. (sbl)
