Fortführung des Betriebs nicht möglich
Beliebter Möbelhersteller vor dem Aus

Zwei Pleiten in zwei Jahren
Die zweite Pleite innerhalb von zwei Jahren war eine zu viel: Die Fortführung ergibt nach Ansicht des Insolvenzverwalters keinen Sinn - der Möbelhersteller Hülsta wird abgewickelt. Damit ist nach fast 85 Jahren Schluss. 280 Beschäftigte müssen sich einen neuen Job suchen.
Das Aus des Möbelherstellers Hülsta ist besiegelt. „Eine Fortführung des Betriebs ist aufgrund der fehlenden wirtschaftlichen Perspektive nicht möglich“, teilt der vorläufige Insolvenzverwalter Christoph Morgen im nordrhein-westfälischen Stadtlohn mit. Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens zum 1. Juni werde der Betrieb eingestellt. „Das ist sehr bedauerlich“, sagt Morgen und weist auf verschiedene Sanierungsprojekte vergangener Jahre hin, bei denen die Belegschaft - aktuell 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - immer wieder ihren Beitrag geleistet habe.
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Extreme Umsatzrückgänge sind Grund für Insolvenz
Die MWS Westfalen Werke NDS GmbH & Co. KG und die MWS Werke Westfalen GmbH, bekannt unter dem Namen Hülsta, hatten Mitte April einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Münster eingereicht. Als Grund für die finanzielle Schieflage spricht das Unternehmen damals von beträchtlichen Umsatzrückgängen sowie externen Faktoren wie die schwierige Marktsituation, die keine kostendeckenden Umsätze erwarten ließen.
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Hülsta wird 1940 im Münsterland gegründet
2022 und 2023 hatte Hülsta schon mal ein Insolvenzverfahren durchgemacht und den Neustart versucht, Investoren steigen ein. Doch die Hoffnung auf eine Rückkehr in die Erfolgsspur zerschlägt sich, auch die Nachfolgegesellschaften schlittert in die Insolvenz. Das Unternehmen aus dem Münsterland gibt es seit 1940, Alois Hüls eröffnet damals in Stadtlohn eine Möbel-Tischlerei. Der Name Hülsta setzt sich aus dem Familiennamen des Gründers und dem Ortsnamen zusammen.
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Schwere Zeiten für die Möbelbranche
Die Möbelbranche durchlebt schwierige Zeiten. Infolge der Kaufzurückhaltung der Verbraucher sinkt der Umsatz im vergangenen Jahr um 4,3 Prozent. Im Bereich Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel gehen die Erlöse sogar um mehr als 12 Prozent zurück. (dbl)