Im brasilianischen Amazonasgebiet

Zu warmes Wasser: Mehr als 100 tote Delfine

ARCHIV - 15.06.2014, Brasilien, Manaus: Ein Amazonasdelfin schwimmt im Rio Negro in der Nähe von Manaus.  Im brasilianischen Amazonasgebiet sind über 100 tote Süßwasserdelfine entdeckt worden. (Zu dpa "Extreme Hitze im Amazonasgebiet: Über 100 tote Flussdelfine entdeckt") Foto: Jeon Heon-Kyun/EPA/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ein Amazonas-Flussdelfin. (Archivbild)
jhk ase Dok5 wst, dpa, Jeon Heon-Kyun

Furchtbares Tiersterben!
Mehr als einhundert Delfine sind im brasilianischen Amazonasgebiet verendet. Die Tiere konnten aufgrund einer Dürre und zu hoher Wassertemperaturen nicht mehr überleben.

Amazonas: Bis zu 39 Grad Wassertemperatur

Nach Angaben des Mamirauá-Instituts, einer vom brasilianischen Wissenschaftsministerium finanzierten Forschungseinrichtung, wurden die toten Delfine in den letzten sieben Tagen alle im Tefé-See gefunden. Eine so hohe Zahl von Todesfällen sei ungewöhnlich. Vermutet wird, dass rekordhohe Wassertemperaturen und eine historische Dürre im Amazonasgebiet die Ursache sein könnten.

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„Es ist noch zu früh, um die Ursache dieses extremen Ereignisses zu bestimmen, aber unseren Experten zufolge hängt es sicherlich mit der Dürreperiode und den hohen Temperaturen im Tefé-See zusammen, die an einigen Stellen 39 Grad Celsius überschreiten", so das Institut zu CNN Brasil. Der Amazonas, die größte Wasserstraße der Welt, befindet sich derzeit in einer Trockenzeit.

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Überlebende Delphine sollen gerettet werden

Forscher und Aktivisten sind nun damit beschäftigt, überlebende Delphine zu retten. Dazu werden sie in kühlere Flussbereiche verlegt, wird berichtet. Das Unterfangen ist nicht einfach, weil das Gebiet sehr abgelegen ist.

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„Das Umsetzen von Flussdelfinen in andere Flüsse ist nicht ganz ungefährlich, denn es ist wichtig zu prüfen, ob Giftstoffe oder Viren vorhanden sind, bevor man die Tiere in die freie Wildbahn entlässt", erklärte André Coelho, Forscher am Mamiraua-Institut, gegenüber CNN Brasil. Die Behörden erwarten in den nächsten Wochen eine noch stärkere Dürre, die zu einem weiteren Delfin-Sterben führen könnte, so der Bericht. (xes)