Auf die Hörner genommen
Yellowstone Nationalpark, USA: Zu nah gekommen! Bison-Bulle greift Touristen mit Kind an
DAS hätte böse enden können! Weil sie ihm offenbar zu nahe gekommen sind, greift ein ausgewachsener Bison am vergangenen Montag im Yellowstone Nationalpark, Wyoming, eine kleine Gruppe Touristen an – darunter auch ein Kind. Der Bulle rast auf sein Opfer zu und nimmt es auf die Hörner. Die Szenen, die der Augenzeuge Rob Goodell sprachlos vor Schreck filmt, zeigen die ganze Wucht, die hinter einem solchen Angriff steckt. „Ich dachte, der Typ überlebt das nicht“, erklärt Goodell gegenüber dem „Cowboy State Daily“.
Augenzeuge Rob Goodell: "Der Bison hat nur sein Gebiet verteidigt"
Auch wenn das Hauptopfer, ein 34-jähriger Mann aus Colorado Springs, heftige Verletzungen erlitten hat – laut Goodell habe dessen Schulter wie ausgekugelt ausgesehen – ist das Ganze noch mal glimpflich ausgegangen. Er und sein Sohn können fliehen. Der Bison geht seines Weges. Für den Filmer aus Georgia ist die Sache klar. Er habe die beiden schon vor seinen Aufnahmen im Auge gehabt, da sie verdächtig nahe an den Bison herangetreten waren. „Jeder, der behauptet, der Bison habe die Besucher einfach so angegriffen, redet Blödsinn. Das Tier hat lediglich sein Revier verteidigt“, erklärt er gegenüber dem „Cowboy State Daily“.
In einer Pressemeldung bestätigt der Nationalpark Goodells Ansicht. „Die Familie“, heißt es dort, „habe das Gebiet nicht verlassen. Und der Bison-Bulle griff weiter an und nahm den Mann auf die Hörner.“

23 Meter Abstand! Respekt schafft Sicherheit für Mensch und Tier
Eigentlich sind sie die Stars im Yellowstone Nationalpark, dem ältesten Schutzgebiet der Welt. Doch immer wieder kommt es zu Unfällen mit wilden Tieren. Weil Touristen zu aufdringlich werden und den natürlichen Rückzugsraum der Tiere nicht respektieren und beachten, sind solche unliebsamen und teils höchst gefährliche Begegnungen leider an der Tagesordnung.
Eine der Parkregeln besagt, dass Besucher einen Mindestabstand von 23 Metern zu Bisons halten müssen. Bei Wölfen oder Bären sind es sogar 91 Meter. Wer das nicht tut, bringt sich selbst und andere in Gefahr. Und das kann – selbst wenn man mit dem Schrecken davonkommt - ziemlich teuer werden. So musste eine Touristin im Oktober 2021 sogar ins Gefängnis, weil sie einem Bären zu nahe kam.
Und auch im aktuellen Fall, dürfte das leichtsinnige Verhalten des Familienvaters wohl noch ein Nachspiel haben. Momentan sammelt der Park noch weitere Informationen. (gdu)