Mager und verwahrlost
XXL-Rettungsaktion: Tierheime und Veterinäramt holen knapp 100 Tiere aus Horror-Haltung!

Verfloht, abgemagert und voller Würmer!
Schock-Fund in Hessen! Rund 100 Tiere mussten aus schlimmer Haltung in einem Privathaus geholt werden. Kristin Kopperschmidt vom Tierheim Beuern hat mit RTL über den Vorfall gesprochen.
Hunde, Katzen, Meerschweinchen und Co.
„Der Fall kam ins Rollen, als ein Hinweis beim Veterinäramt einging“, heißt es in der Pressemitteilung des Landkreises Hersfeld-Rotenburg vom 8. April. Privatleute hatten über 100 Tiere zu Hause gehalten, in einem Haus in Hohenroda. Schell war klar: Jetzt muss gehandelt werden. „Vor Ort offenbarte sich ein Bild, das alle Beteiligten tief erschüttert hat“, schreibt der Landkreis.
Offenbar ist die Vermehrung der Tiere zum Problem geworden. Der Grund: Männchen und Weibchen wurden nicht getrennt; auch kastriert wurde nicht. Bei den Tieren soll es sich dem Landkreis zufolge um 48 Hunde, 36 Katzen, zwei Meerschweinchen und mehrere Exoten gehandelt haben. Bei einer Kontrolle im gleichen Haus im Sommer vergangenen Jahres habe das Veterinäramt noch keine gravierenden Tierschutzverstöße festgestellt.
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Tierheimleitung: Verwahrlost und verschmutzt!

Tierärztin und Tierheimtleitung Kristin Kopperschmidt und ihre Mitarbeiter sind schockiert über den Zustand armen Seelen: „Die Tiere waren verwahrlost. Wir haben sehr verschmutzte Tiere entgegengenommen, die sich zum Teil eingekotet hatten“, berichtet Kopperschmidt. Insgesamt 30 Tiere hat das Tierheim in Beuern zu sich genommen: 23 Hunde und sieben Katzen. Einige Fellnasen waren selbst nicht mehr in der Lage, sich zu pflegen, mussten gewaschen, geschoren und gekämmt werden.
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Besonders schlimm sieht das Fell der Katzen aus: „Wir können davon ausgehen, dass der Teil des Gebäudes massiv verfloht sein muss, zumindest da, wo die Katzen waren“, erklärt die Tierheimleitung. Zudem mussten alle Vierbeiner entwurmt werden. „Wir sind dran, sie gesundheitlich zu ‚sanieren‘“, sagt sie.
Tierheime und Veterinäramt Hand in Hand
Einige der Hunde und Katzen aus der XXL-Rettungsaktion sind in Beuern bereits zur Adoption freigegeben. Außerdem gebe es bereits einige Interessenten, wie Kopperschmidt sagt.
Ein paar der Tiere bräuchten aber noch etwas mehr Zeit, um sich zu erholen. „Es wird vermutlich einige Wochen bis Monate dauern, bis wir sie in neue Besitzerhände geben können.“
Fünf Tierheime – Bad Hersfeld, Beuern, Eschwege, Springen und Fulda-Hünfeld – haben dem Veterinäramt bei der Rettungsaktion geholfen und nahmen die Tiere anschließend auf. Gegen das Paar, welches die Tiere hielt, wurde ein Haltungs- und Betreuungsverbot von Tieren ausgesprochen.