Professor - aber mit ZusatzWurde an Hamburger Klinik mit akademischem Titel getrickst?
Er schmückt sich mit einem ehrwürdigen Titel – doch ist der nur erschlichen?
An der Bürotür des ärztlichen Direktors der Helios Endo-Klinik hängt ein Schild mit der Aufschrift „Prof. Dr. Thorsten Gehrke“. Doch laut Recherchen der Hamburger Morgenpost ist der Mann gar kein Professor.
Schmückt sich der Klinikchef mit falschen Lorbeeren?
Dr. Thorsten Gehrke ist ärztlicher Direktor der Helios Endo-Klinik in Hamburg-Altona. Laut Hamburger Morgenpost-Informationen nannte er sich bis vor kurzem in E-Mails, auf der Klinik-Website und gegenüber Kolleginnen und Kollegen „Prof. Dr. med. Thorsten Gehrke“. Dabei hat der Arzt keine Professur an einer Hochschule inne. Seinen Titel führt sein Arbeitgeber laut Hamburger Morgenpost auf zwei Gastprofessuren zurück. Seit 2013 besitzt Gehrke laut seiner Website Gastprofessuren einer Universität in Buenos Aires (Argentinien) und einer in Santiago de Chile (Chile).
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Wissenschaftsbehörde verneint Professor-Titel
Die Hamburger Morgenpost fragte bei der Hamburger Wissenschaftsbehörde nach: Dort hieß es wohl, er dürfe den „Professor“-Titel nur mit den Zusätzen „Buenos Aires“ und „Santiago de Chile“ tragen. Auf der Klinik-Website ist dies mittlerweile der Fall: Dort bezeichnet sich der ärztliche Direktor nun als „Profesor Visitante (Buenos Aires/Santiago de Chile) Dr. med. Thorsten Gehrke“. Warum das Umdenken? Auf RTL-Anfrage wollte die Helios-Unternehmensgruppe zu dem Fall keine Angaben machen. (fga)
Anmerkung der Redaktion: Nach Erscheinen dieses Artikels hat Helios der MOPO mitgeteilt, dass die Hamburg Medical School im Zeitraum 2010/2011 Dr. Gehrke die akademische Bezeichnung „Professor“ verliehen habe. Wir haben den Artikel nachträglich präzisiert. Wie die MOPO schreibt endete das Beschäftigungsverhältnis laut Hamburg Medical School Ende 2012: In der Folge habe man die Hamburger Wissenschaftsbehörde informiert, dass die Professur und damit die Berechtigung zum Tragen des Titels erloschen sei.
