Freundinnen der Toten stehen unter Schock

Mann soll Ex getötet haben - vor Augen des Sohnes (2)? "Er denkt, die Mama schläft und er haut einfach ab"

Ein 35-Jähriger soll seine Ex in Wuppertal getötet haben – unbestätigten Informationen nach erdrosselt, mit dem Schlauch ihrer Shisha. Der zwei Jahre alte Sohn des Ehepaares war während der Tat in der Wohnung und wurde von der Polizei in Obhut genommen. Wie lange er mit seiner toten Mama alleine war, ist unklar. Freundinnen der 33-Jährigen sind erschüttert. Im Interview mit RTL weinen sie bitterlich. „Einfach weg“, schluchzt eine. Die beiden Frauen zeichnen das Bild einer toxischen Beziehung, die in einer Katastrophe endete.

35-Jähriger festgenommen - Richter entscheidet über Untersuchungshaft

Der 35-jährige Ex der Getöteten, der die deutsche und die libanesische Nationalität besitzt, wurde noch in der Nacht auf Freitag im Raum Euskirchen festgenommen. Ein Richter soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft am Samstag über die Untersuchungshaft entscheiden. Der Mann wird verdächtigt, seine frühere Lebensgefährtin getötet zu haben. Die Leiche der 33-Jährigen war am Donnerstag in der Wohnung der Frau in Wuppertal entdeckt worden.

Ihre Freundinnen haben miterlebt, dass es zwischen den Ehepartnern häufig Streit gegeben habe, die Nachricht vom Tod der 33-Jährigen habe sie dennoch geschockt. „Ich hätte niemals damit gerechnet, dass er zu solchen Sachen imstande wäre“, sagt eine von ihnen. „Ich bin richtig geschockt, schon seit gestern. Ich dachte erst, die Nachricht ist ein Scherz, ich war so perplex. Weil er war eigentlich sonst auch ein ruhiger Mensch.“ Auch ihre andere Freundin habe dem Mann diese Wahnsinnstat nicht zugetraut: „Ihr Ex-Lebensgefährte war ein sehr ruhiger Mensch, aber sie hat immer gesagt, er ist sehr aggressiv, was ich mir nicht vorstellen konnte, wenn ich ihn sah und mit ihm sprach.“

"Bevor ich sie nicht kriege, kriegt sie keiner"

Probleme habe es schon vorher gegeben. „Sie hat mir auch oft geschrieben und gesagt, sie hält es nicht aus. ‘Er schlägt mich und ich möchte einfach nur gehen’“, erzählt ihre Freundin. „Sie hat mir ja auch ab und zu ihre Hände gezeigt und Arme gezeigt, dass die voll blauer Flecken sind. Und da habe ich gesagt: ‚Geh zur Polizei (…).’“ Dem Rat sei die 33-Jährige dann auch gefolgt, habe eine Einstweilige Verfügung gegen ihren Ex erwirkt, sodass er sich ihr bis auf mehrere Kilometer nicht mehr nähern durfte. „Für sie war das eine Befreiung.“

Ein Befreiungsschlag, für den die Mutter angeblich einen hohen Preis zahlen musste. Denn ihr Ex habe sie gestalkt, ihr aufgelauert. Nachbarn sagten RTL-Reporter Klaus Felder, dass die Frau sich zeitweise gar nicht mehr aus der Wohnung getraut habe. Aus Angst vor ihrem Noch-Ehemann. „Er war der Meinung, sie hätte einen Neuen und bevor er sie nicht kriege, kriege sie keiner. Ich habe so das Gefühl, dass er das wahrscheinlich schon von vornherein geplant hat“, glaubt ihre Freundin. Noch am Tag vorher sei er da gewesen, es sei zum Streit gekommen, lautstark, wie Nachbarn angeblich gesagt hätten.

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Schlug der 35-Jährige auch seinen kleinen Sohn?

Besonders das Schicksal des Jungen geht ihrer Freundin nah. Der Zweijährige war zum Tatzeitpunkt in der Wohnung. „Wer weiß, der Kleine hat das vielleicht mitgekriegt, vielleicht hat er geschrien“, sagt sie RTL unter Tränen. „Wie kann man ein zweijähriges Kind einfach in der Wohnung zurücklassen? Sie hat mir auch geschrieben, dass er auch handgreiflich gegenüber dem Kind gewesen ist und dann denke ich mir: ‚Was ist das für ein Mensch? Das ist ein Tier. Ihn einfach dazulassen, der ist zwei, der wusste nicht einmal… er denkt, die Mama schläft und er haut einfach ab nach Euskirchen.“

Sie hoffe, dass der Sohn ihrer Freundin zu seinen älteren Halbgeschwistern nach Berlin komme. “Da ist er wirklich gut aufgehoben. Im Ramadan war sie vier Wochen dort gewesen, meine Freundin und da ging’s denen richtig gut, den Beiden. Weg von ihrem Ex, weg von dem ganzen Terror hier in Wuppertal.“ Die 33-Jährige sei ein Familienmensch gewesen, der kleine Sohn ihr Ein und Alles. Die „krankhafte Eifersucht“ ihres ehemaligen Partners sei unbegründet gewesen, denn einen neuen Mann habe es in ihrem Leben nicht gegeben. (cwa)