Hannis Besitzerin steht vor einem RätselAus Hundepension verschwunden: Wo ist Bulldogge Hannelore?

Bulldogge Hannelore ist aus einer Pension in Brandenburg verschwunden. Seitdem fehlt von ihr jede Spur.
Bulldogge Hannelore ist aus einer Pension in Brandenburg verschwunden. Seitdem fehlt von ihr jede Spur.
hannelore-lost.de
von Sandy Liesen und Marylin Müller

Janice Richter (32) aus Berlin gibt ihre Hündin Hannelore über den Jahreswechsel in eine Pension in Brandenburg. Damit will sie die Bulldogge von dem Silvestertrubel in der Hauptstadt fernhalten. Doch kurz bevor ihre Hanni wieder nach Hause kommen soll, erfährt Richter, dass sie spurlos verschwunden ist. Wie das passieren konnte, ist ein Rätsel für die Berlinerin. Jetzt sucht sie mit allen Mitteln nach ihrer geliebten Hündin – und ist tief enttäuscht vom Verhalten der Tierpension.

Janice Richter will ihrer Hündin den Silvester-Lärm in Berlin ersparen

Der Lärm an Silvester bedeutet für die meisten Hunde Stress pur. Janice Richter will ihrer Hündin das ersparen. Zusammen mit dem Hund ihrer Mutter schenkt sie ihrer Bulldogge Hannelore also eine Auszeit über den Jahreswechsel. „Wir dachten, wir tun den beiden einen Gefallen, wenn wir sie aus der Großstadt rausholen und dort in Brandenburg in eine Pension geben. Dass sie einfach ein großes Grundstück haben, Hundefreunde und einfach eine schöne Zeit“, erzählt die 32-Jährige im RTL-Interview. Sie kennt die Pension. Hanni, wie sie die Hündin liebevoll nennt, hat dort gelebt, bevor Richter ihr vor einem Jahr ein neues Zuhause geschenkt hat. Mutter und Tochter haben deswegen „ein sehr gutes Gefühl, weil das wirklich gut abgesichert war und die Leute nett waren.“

Am 29. Dezember werden Hanni und ihre Hundefreundin also in Berlin-Kaulsdorf abgeholt und starten in ihren tierischen Urlaub in der Pension in Brandenburg.

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Geschichte der Hundepension klingt für Richter unglaubwürdig

Fünf Tage später, am 3. Januar, sollen die beiden Hündinnen wieder zurück nach Berlin gebracht werden. Doch dann klingelt plötzlich das Telefon. Die Schocknachricht: Hannelore ist weg. „Es hieß nur, beim Verladen des Autos auf dem Grundstück sei sie wohl immer hin und her gesprungen. Und plötzlich sei sie weg und das war’s. Seitdem ist dieser Hund nie mehr gesichtet worden.“ Untypisch für ihre Hanni, erklärt Richter gegenüber RTL. „Das ist für uns so merkwürdig, weil sie Autofahren liebt. Sie verlässt nie die Gruppe.“

Hundebesitzerin Janice Richter (32) kämpft im RTL-Interview mit den Tränen.
Hannelores Besitzerin Janice Richter (32) kämpft im RTL-Interview mit den Tränen.
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Es gibt keine Spur dafür, dass Hannelore durch den Zaun entkommen ist

Die Aussage der Pension: „Sie wird irgendwie weggelaufen sein“, erinnert sich Richter im RTL-Interview. Für Richter aber ist das Verschwinden ihrer Hanni ein Rätsel! Wie kann der Hund von dem Grundstück entkommen? Denn eigentlich ist ja alles gut abgesichert. Und Hanni kennt sich auf dem Gelände aus, fühlt sich wohl. Spuren dafür, dass die Bulldogge sich einen Fluchtweg unter dem Zaun gegraben hat, gibt es keine. Das haben Jäger und ausgebildete Suchtruppen, sogenannte Pettrailer, geprüft. Und auch Richter selbst, als sie zu einem späteren Zeitpunkt auf dem Gelände ist. „Wir haben keine Stelle gefunden, wo eine Grabung war, wo das Laub verschoben war. Vor Ort haben wir keine Stelle gesehen, wo man irgendwie denken könnte: Oh, da könnte sie raus sein.“

Die Geschichte der Pension scheint für die Berlinerin und ihre Familie deswegen unglaubwürdig. Sie wollen nur wissen: Was ist wirklich passiert? Wie konnte Hanni verschwinden?

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Die Pension verspricht, alles zu tun, um Hannelore zu finden

Direkt nach dem Verschwinden von Hannelore, noch am Telefon, verspricht die Pension: Sie suchen nach dem Hund, schalten alle möglichen Stellen ein, setzen alle möglichen Hebel in Gang. Sie würden Duftspuren legen, das Tor auflassen, falls Hanni den Weg zurückfindet. „Es wurde uns versichert, dass das alles eingehalten wird.“ Richter verlässt sich drauf. Sie ist in Berlin, 200 Kilometer von der Pension weg. Aus der Entfernung kann sie selbst wenig machen.

Als sie und ihr Lebensgefährte einige Tage später nach Brandenburg fahren, müssen sie feststellen, dass keine der Maßnahmen eingehalten wurde. „Die Tore wurden verschlossen, der Hund hätte gar nicht rein gekonnt. Es wurde kein Nachbar informiert vor Ort. Es wurden keine Flyer verteilt. Es wurde bei Facebook ein kleiner Post gemacht und seitdem stehen wir eigentlich irgendwie gefühlt alleine da“, beklagt Richter gegenüber RTL. Wir durften dann vor Ort noch eine Box vors Tor stellen, dass der Hund da eventuell reinkommt. Aber uns wurde klipp und klar gesagt, aus Versicherungsgründen können sie das Tor nicht offen lassen.“ Der 32-Jährigen kommen die Tränen.

Wo ist Hannelore? Die Bulldoge ist aus einer Hundepension verschwunden. Seitdem fehlt von der Hündin jede Spur.
Was ist mit Hannelore passiert? Ihre Besitzerin sucht mit allen Mitteln nach ihrer Hündin.
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"Lebt damit, euer Hund ist weg": Janice Richter fühlt sich alleine gelassen

Die Lage zwischen den Inhabern der Pension und Richter wird immer angespannter, je mehr Fragen die Familie gestellt hat. Fragen dazu, was passiert sein könnte. Die harte Ansage vom Inhaber. „Der Hund ist weg. Überlegt mal, wie viel Zeit vergangen ist. Der Hund ist hier nicht mehr“, erinnert sich Richter an die verletzenden Worte. „Wirklich in einem empathielosen Ton, dass man gar nicht das Gefühl hatte, dass da noch Interesse war, dass der Hund irgendwie noch gefunden wird. Das war so nach dem Motto: Lebt damit, euer Hund ist weg, der ist hier nicht mehr. Und da war auch keine Frage, wie können wir noch helfen.“ Richter ist enttäuscht. „Wenn man uns sagt, wir haben die Zeit nicht, tut uns sehr leid, dann ist das okay. Aber sie sollen uns nicht sagen ‘wir machen und tun’, es passiert dann aber einfach nichts.“ Sie möchte jetzt einfach nur erfahren, was an dem Tag des Verschwindens geschehen ist. „Wenn irgendwas passiert ist, möchten wir das ehrlich wissen.“

Die Besitzerin der Pension möchte sich auf RTL-Anfrage nicht zu dem Fall äußern. "Alle Fakten liegen schon auf dem Tisch", sagt sie.

Suchtrupps, Flyer, Drohnen: Richter tut alles, um ihre Hündin Hanni zu finden

Weil sie von der Pension keine Hilfe bekommen, kümmern sich Richter und ihre Familie selbst um alles. Fahren immer wieder zur 200 Kilometer entfernten Pension, organisieren professionelle Trupps. Suchen die Felder und Wälder mit Spürhunden, setzen Duftspuren, fliegen die Gegend mit Drohnen ab, verteilen Flyer. All das finanzieren sie aktuell selbst. Mehrere tausend Euro mussten sie schon investieren. Die Pension hatte versprochen, den Fall der Versicherung zu melden, damit Kosten übernommen werden können. Bisher hat Richter davon aber nichts gehört. Für Richter ist aber klar: „Wir geben den letzten Cent für unsere Hanni“.

Die Ungewissheit zerreißt die Hundebesitzerin

Der Gedanke an ihre Hündin verfolgt Richter vom Aufstehen bis zu dem Moment, in dem sie ins Bett geht. „Es fehlt ein Familienmitglied. Man fühlt sich ein Stück weit leer. Man ist verzweifelt.“ Die Ungewissheit zerreißt sie. Das Kopfkino wird nicht stumm. Wo ist Hanni? Hunderte Szenarien flimmern durch ihren Kopf. „Am meisten habe ich Angst, dass sie es irgendwo in der Natur nicht geschafft hat. Oder sie durch die Wetterbedingungen – es war kalt, Regen, Schnee – dass sie dann einfach zusammengebrochen und verstorben ist. Oder dass sie vielleicht jemand toll und hübsch fand und in den Verkauf gegeben hat. Weil diese Rasse mit der Farbe bringt halt leider auch viel Geld.“

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Die verzweifelte Hundebesitzerin hofft auf die Mithilfe der Menschen. Versucht alles, um Hannelore zu finden: Sie schaltet Vermisstenanzeigen - online, in den sozialen Medien, über Zeitungen und übers Radio. Sie verteilt Flyer und hatte sogar schon Kontakt mit Tierkommunikatoren. Solche Kommunikatoren schauen sich Fotos von dem vermissten Tier an, bauen dadurch eine gewisse spirituelle Bindung auf bekommen so Hinweise und Spuren zum Aufenthaltsort des vermissten Tieres. „Wenn man in der Situation ist, klammert man sich an jeden Strohhalm, dann nimmt man alles wahr, wo man Hilfe und irgendeine Info bekommt.“ Leider bisher alles ohne Erfolg.

Aber Richter gibt nicht auf. „Ich werde sie immer suchen. Solange ich kein Feedback habe, dass mein Hund vielleicht irgendwie doch verstorben ist, werde ich sie überall suchen. Ich werde jeden Stein umdrehen. Ich werde das deutschlandweit machen. Auch im Ausland bei Tierschutzorganisationen oder Fundstellen, ob sie da vielleicht doch gelandet ist. ich werde die Suche nach meinem Hund nicht aufgeben“, sagt sie unter Tränen. „Das würde mir nicht in den Sinn kommen.“