Internationales Forscherteam offenbart Studien-Ergebnisse
Covid-19 in 20 Jahren: Müssen wir mit einer Kinderkrankheit rechnen?

Genug immune Menschen – entweder durch eine Impfung oder eine überstandene Covid-19- Infektion. So könnte die Situation zukünftig für die erwachsene Bevölkerung aussehen, wenn das Coronavirus wirklich in unserer aller Leben bleiben sollte. Die Erwachsenen wären dann vor einem schweren Krankheitsverlauf geschützt, hätten genug Antikörper und im Prinzip keine Probleme mehr mit der Infektionskrankheit. Aber was ist mit den Kindern? Die werden laut einer neuen Studie diejenigen sein, die sich das Virus danach vorknöpft.
+++ Alle aktuellen Informationen zum Coronavirus finden Sie in unserem Live-Ticker auf RTL.de +++
Covid-19 könnte in Zukunft eher Kinder treffen
Die These, dass man sich auf ein Leben mit SARS-CoV-2 einstellen sollte und das Coronavirus nicht von heute auf morgen einfach so verschwinden wird, vertreten mittlerweile viele Mediziner. Auch eine neue Modell-Studie legt das nahe, an der ein internationales Forschungsteam simuliert hat, wie sich die Covid-19-Fälle in den nächsten 20 Jahren entwickeln werden. Dafür wurden insgesamt Daten aus elf Ländern – darunter zum Beispiel China, Südafrika und auch Deutschland – genutzt. Das Ergebnis: Das Coronavirus wird vordergründig vor allem diejenigen befallen, die bis dahin noch keinen Kontakt mit ihm hatten, sprich die Kinder.
Dennoch handele es sich dabei wohl nur um leichte Krankheitsverläufe. Dass Kinder wirklich an einer Covid-19-Infektion sterben würden, wäre laut dem Forscherteam selten. Davon könne man auch ausgehen, wenn die Immunität der Bevölkerung nach einer Weile nachlassen würde. Zum Thema Spätfolgen, also Long Covid, haben die Forscher keine Aussage getroffen.
Lese-Tipp: Kinder erkranken und sterben äußerst selten an Corona
Russische Gruppe im 19. Jahrhundert als Vorbild
Ein passender Vergleich für die Forscher ist die Russische Grippe, einer Grippe-Pandemie: An einem Erkältungsvirus Ende des 19. Jahrhunderts starben damals etwa eine Million Menschen. Inzwischen löst das Virus nur noch milde Erkältungen aus und trifft vor allem Babys und Kleinkinder. „Dieses Virus ist inzwischen zu einem endemischen Erreger geworden, der milde, wiederkehrende Erkältungen hervorruft“, erklären Ruiyun Li von der Universität Oslo und seine Kollegen in der Studie. Auch Ottar Bjornstadt von der Penn State University erklärt: „Heute ist es ein endemisches, mildes Erkältungsvirus, das meistens Babys im Alter von sieben bis zwölf Monaten ansteckt.“ (vdü)
Lese-Tipp:Experte klärt auf: Diese Impfreaktionen zeigen Kinder
TVNOW-Doku "Kinder in der Corona-Krise"
Das Coronavirus hält die Welt seit mehr als einem Jahr in Atem und ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Wie geht es unseren Kindern in der Pandemie und wie wirken sich z. B. Lockdown-Beschränkungen auf sie aus? In der TVNOW Dokumentation „Kinder in der Corona-Krise“ erzählen Kinder und Jugendliche, was ihre größten Herausforderungen sind.