"Tag der Schande"
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) verurteilt Angriff auf Ukraine
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Nach den russischen Angriffen auf die Ukraine haben sich jetzt die hessischen Politiker dazu geäußert. Im hessischen Landtag herrscht fraktionsübergreifend Fassungslosigkeit und große Sorge. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat den russischen Angriff auf die Ukraine mit scharfen Worten verurteilt. „Es ist ein Tag der Schande, ein Tag, der die Weltgeschichte verändern wird“, sagt er am Donnerstag im Landtag in Wiesbaden.
„Es kommt einem ganz komisch vor.“
„Wir konnten uns das nicht vorstellen und vor allen Dingen wollten wir es uns auch nie vorstellen, dass mitten in Europa im Jahre 2022 Krieg herrscht.“ Zu allererst gelten seine Gedanken den Menschen in der Ukraine, sagte Bouffier. Er kündigte an, den ukrainischen Generalkonsul zu einem Gespräch einladen zu wollen und Hilfe anzubieten. Bouffier erinnerte an die rund 10.000 Menschen aus der Ukraine, die in Hessen leben. „Vielleicht müssen und können wir helfen, dass Menschen zu uns kommen“, sagte der Ministerpräsident. „Eigentlich waren wir heute alle darauf eingestellt, dass Weiberfastnacht ist“, sagte der Ministerpräsident. „Es kommt einem ganz komisch vor.“
Bouffier sagte mit Blick auf die Zerschlagung der damaligen Tschechoslowakei durch das nationalsozialistische Deutschland: „An diesen Tagen habe ich oft gedacht an 1938.“ Kurze Zeit später habe das größte Verbrechen, der größte Krieg aller Zeiten begonnen. „Ich kann nur hoffen, dass diesmal es gelingt, dass wir keine Illusion haben, aber doch vielleicht die Chance besteht, einen Zustand des Nicht-Krieges zu erreichen.“
LESE-TIPP: Krieg in der Ukraine - wie erkläre ich's meinem Kind?
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Rhein fordert: Putin muss zurück an den Verhandlungstisch
Der hessische Landtagspräsident Boris Rhein (CDU) hat den russischen Angriff auf die Ukraine verurteilt. „Für dieses völkerrechtswidrige Handeln des russischen Präsidenten Wladimir Putin gibt es keinerlei Rechtfertigung“, erklärte Rhein am Donnerstag in Wiesbaden. Putin setze leichtfertig und vorsätzlich die seit Jahrzehnten gültige europäische Friedensordnung aufs Spiel und gefährde unzählige Menschenleben. „Er muss an den Verhandlungstisch zurückkehren“, forderte Rhein. Für Brandstifter und Marodeure sei in Europa kein Platz. Als Zeichen der Solidarität mit dem ukrainischen Volk wurde die ukrainische Flagge am Parlament in Wiesbaden gehisst. „Wir stehen solidarisch an der Seite der Ukraine“, erklärte Rhein.
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Eine Bewährungsprobe für die Demokratie
Der Fraktionsvorsitzende der SPD, Günter Rudolf, sprach von „einer Bewährungsprobe für die Demokratie“ in Europa. „Für den Dialog darf es nie zu spät sein“, forderte er. Putin sei ein Aggressor, der das Völkerrecht mit Panzern niederwalzen lasse. „Ich hoffe, dass die Weltgemeinschaft entschlossen und konsequent auf die russische Aggression reagiert, bis Putin bereit ist, die internationalen Regeln wieder anzuerkennen und seine Truppen aus der Ukraine zurückzuziehen“, erklärte Rudolf. „Dieser Krieg muss gestoppt werden, ehe er zu einem Flächenbrand wird.“
Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Mathias Wagner warnte, das europäische Zusammenleben stehe auf dem Spiel. Nun brauche es eine klare Antwort auf die Aggression der russischen Führung. „Der Krieg, die schlimmste Geißel der Menschheit, ist zurück in Europa“, sagte der FDP-Fraktionsvorsitzende René Rock. Es sei ein Krieg, der vor allem die Ukraine, aber letztlich alle Menschen in Europa bedrohe. „Die NATO ist unsere Lebensversicherung.“ (dpa/npa)