Weißer Hautkrebs: Das sollten Sie wissen!
So entsteht weißer Hautkrebs
Hautkrebs ist nach wie vor die häufigste Krebserkrankung in Deutschland. Pro Jahr erkranken hierzulande rund 224.000 Menschen an Hautkrebs - knapp 200.000 davon an weißem Hautkrebs. Wie erkenne ich, ob es weißer Hautkrebs ist? Wer ist vor allem davon betroffen? Und wie beuge ich richtig vor?
Weißer Hautkrebs entsteht durch einen chronischen UV-Schaden. Für seine Entstehung ist die Sonnen- oder UV-Licht-Belastung über das ganze Jahr hinweg entscheidend - und nicht wie beim schwarzen Hautkrebs die Anzahl der Sonnenbrände.
Wie sieht weißer Hautkrebs aus?
In seiner Frühform zeigt sich weißer Hautkrebs entweder als roter Fleck, als hautfarbenes Knötchen oder als nicht abheilende raue oder schuppige Hautstellen, die auch bluten und verkrusten können. Bilder von Melanomen und schwarzem Hautkrebs kennen mittlerweile viele Menschen. Weißer Hautkrebs jedoch wird oft nicht erkannt oder ernst genommen, da er über Monate bis hin zu Jahren wachsen kann.
Wird er nicht rechtzeitig behandelt, frisst sich weißer Hautkrebs durch die Haut und bis in die Knochen. Wie für jede andere Krebsart gilt: Wird er frühzeitig entdeckt, lässt er sich meist erfolgreich behandeln - im Frühstadium ist dies sogar schon mit Salben möglich.
Wer und welche Hautareale sind besonders gefährdet?
Das Risiko, im Laufe des Lebens an einer Form von Hautkrebs zu erkranken, beträgt mindestens 1:7. Besonders gefährdet sind hellhäutige Menschen, die sich oft in der Sonne aufhalten, da die Reparaturmechanismen der Haut früher oder später überfordert sind. Daher betrifft weißer Hautkrebs auch oft ältere Menschen über 60 Jahren. Zudem sind Männer eher betroffen als Frauen, da sie sich beruflich und auch in der Freizeit in der Regel häufiger im Freien aufhalten.
Veränderungen, die weißer Hautkrebs herbeigeführt hat, können meist besser gefühlt als gesehen werden: Betroffen sind häufig die sogenannten Sonnenterrassen – Ohren, Stirn, Nasenrücken oder Glatze. Im Zweifel sollten Sie besser einmal zu viel als zu wenig zum Hautarzt gehen.
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Weißer Hautkrebs: Solariengänger sind ab 30 in Gefahr
Bei einem normalen Immunsystem wächst weißer Hautkrebs langsam. "Es muss sehr viel passieren, bis ein Tumor entsteht: Das dauert 30 bis 40 Jahre", sagt Prof. Petra Boukamp vom Deutschen Krebsforschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft (DKFZ) in Heidelberg in einer Pressemitteilung. Bei den 60- bis 70-Jährigen sei er deshalb am weitesten verbreitet. Auch das schwächere Immunsystem älterer Menschen spiele dabei eine Rolle.
Wer sich trotz aller Warnungen noch immer ungeschützt der Sonne aussetzt, geht der Expertin zufolge ein großes Risiko ein. Wer regelmäßig in ein Solarium gehe, könne auch schon mit Mitte 30 daran leiden. Im Gegensatz zum aggressiven schwarzen Hautkrebs bildet der weiße jedoch nur selten Metastasen. Aber er ist deshalb nicht weniger gefährlich. Generell gilt: Jede Art der Bräunung ist eine Hautschädigung.
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Folgen und Prävention von weißem Hautkrebs
Weißer Hautkrebs zeigt sich vor allem im Gesicht, am Nacken oder den Händen. Seine Folgen können verheerend sein: "Die Krebszellen durchwachsen das gesamte Gewebe und bei der Operation muss man große Bereiche entfernen", erklärt Boukamp. Der Krebs fresse sich förmlich in die Haut, die Gesichter würden durch Operationen oft entstellt, da Narben unvermeidbar seien.
Aus Sicht von Hautärzten sollten mehr Menschen in Deutschland die kostenlose Hautkrebsuntersuchung nutzen. Viele Todesfälle durch Hautkrebs seien vermeidbar, sagte der Präsident des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen, Michael Reusch, anlässlich der europaweiten Hautkrebswoche im Mai 2012. Die Untersuchung sei harmlos und einfach.
Bislang nähmen 30 Prozent der Menschen die Vorsorge in Anspruch, in fünf Jahren sollten es 70 Prozent sein, forderte Reusch. In Schleswig-Holstein hätten Früherkennung und Aufklärung bereits zu einer Halbierung der Sterblichkeit geführt.
Die einfachste Vorsorge ist jedoch zum einen, sich beim Sonnenbaden regelmäßig und mit ausreichendem Lichtschutzfaktor (am besten LSF 30) einzucremen. Zum anderen sollten Sie drauf achten, grundsätzlich Ihre Haut gegen schädliche UV-Strahlung zu schützen – auch wenn es bewölkt ist. Viele Tagescremes und Make-ups enthalten von Grund auf einen Lichtschutzfaktor, der Sie auch schützt, wenn Sie nicht explizit in die Sonne gehen.
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