Drohbrief stammt angeblich von der "Letzten Generation"
Weihnachtshaus wird mit Zerstörung der Lichter-Deko gedroht
Das hell leuchtende Weihnachtshaus von Familie Borchart ist weit über Delmenhorst bekannt und bringt zu dieser dunklen Jahreszeit viele Augen zum Strahlen. Doch irgendjemand scheint etwas dagegen zu haben. Mit einem Brief, angeblich von der „Letzte Generation“, wird die Familie bedroht.
Angebliche Aktivisten drohen mit Zerstörung
Mit über 60.000 Lichtern verzaubert Familie Borchart die Menschen jedes Jahr mit ihrem Winterwunderland. Doch das Lichterspektakel ist Unbekannten ein Dorn im Auge. In dem Brief wird gedroht, dass die Familie die Weihnachtsbeleuchtung an ihrem Haus bis zum 5. Dezember abstellen soll.
Wortwörtlich schreiben die Verfasser: „Sie produzieren mit Ihrer unnötigen Weihnachtsbeleuchtung Lichtschmutz und vergeuden knappen Strom!". Sollte Familie Borchart den Forderungen nicht nachkommen, drohen die angeblichen Aktivisten, die weihnachtliche Beleuchtung über Nacht zu zerstören. Martina Borchart: „Ja, wir fühlen uns richtig bedroht jetzt.“
Familie will sich nicht einschüchtern lassen
Familie Borchart hat in den letzten Jahren auf sparsame LED-Lampen umgestellt, doch trotzdem hat das Weihnachtshaus mit einem Gesamtstromverbrauch von 1000 Kilowattstunden einen erhöhten Stromverbrauch.Doch trotz der erhöhten Kosten möchte die Familie auf die Weihnachtsbeleuchtung nicht verzichten. “Wir haben das mal durchgerechnet. Das sind acht bis neun Euro Strom, die wir hier am Tag verbrauchen und ich denke, für die Beleuchtung die wir hier haben, ist das wirklich nicht viel“, erklärt Sven Borchart und fügt hinzu: „Jedes Elektroauto, wo sie ja alle so drauf schwören, verbraucht mehr als unsere Weihnachtsdekoration!“
Und auch von dem Drohbrief möchten sich die Borcharts nicht einschüchtern lassen. „Wir gehen in keinem Fall in die Knie! Selbst wenn hier irgendwelche Idioten was kaputtmachen, wird es neu gemacht. Also wir leuchten bis Silvester durch“, erklärt Sven entschieden.
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"Letzte Generation" distanziert sich von Drohbrief
Die Polizei nimmt die Situation ernst. Albert Seegers von der Polizei Delmenhorst bestätigt im RTL-Interview: „Das Schreiben wird auch auf die Glaubwürdigkeit untersucht.“ Doch wer steckt eigentlich hinter der Aktion? Die „Letzte Generation“ ist es offenbar nicht – sie distanziert sich in einem Statement von dem Drohbrief: „Natürlich stammt der Drohbrief NICHT von der Letzten Generation. Wir richten unseren friedlichen Widerstand an die Bundesregierung, nicht an Privatpersonen. In den auf unserer Website veröffentlichten Werten der Letzten Generation bekennen wir uns eindeutig zur Gewaltfreiheit. (...) Drohbriefe verstoßen gegen unsere Werte und sind nicht Teil einer demokratischen Auseinandersetzung durch zivilen Widerstand. Die Personen, die den Brief verschickt haben, sind nicht Teil unserer Kampagne und könnten es auch nicht werden, da die Anerkennung unserer Werte – auch von respektvollem Verhalten und Gewaltfreiheit – hierfür zwingende Voraussetzung ist.“
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