Erfolg für Antarkris-Expedition: "Wir sind überwältigt von unserem Glück"
Wahnsinnsfund: Forscher entdecken legendäres Wrack der 1915 gesunkenen "Endurance"
Für diese Augenblicke leben Forscher, davon träumen sie. Und nicht vielen ist es vergönnt, sie tatsächlich zu erleben. Umso größer die Freude und der Stolz des Teams "Endurance 22", das in der Antarktis das legendäre Schiffswrack der 1915 gesunkenen "Endurance" von Ernest Shackleton entdeckt hat. Die Forscher sprechen von einem „Meilenstein in der Polarforschung“.
"Expedition hat mit der Entdeckung von Endurance Polargeschichte geschrieben"

Ihre Entdeckung in 3.000 Meter Tiefe verkündete das Wissenschaftler-Team via Twitter, dort zeigten sie Fotos der hölzernen Überreste mit den schlichten Worten: "Endurance is found".
Wie das Magazin "Spiegel" berichtet, gelang der spektakuläre Fund mithilfe eines alten Logbuchs, Satellitenbildern, einem Tauchroboter "und einer großen Portion Hartnäckigkeit." Denn Experten hielten es für nahezu unmöglich, dass das Wrack jemals gefunden werden könnte. Der britische Forscher Ernest Shackleton hatte das Gebiet, in dem sein Boot sank, als "schlimmsten Teil im schlimmsten Meer der Welt" beschrieben.
Endurance von Ernest Shackleton wurde 1915 von Eismassen zerstört und sank
Nachdem das Boot in den Eismassen zerstört worden war, konnte sich die 28-köpfige Besatzung in einer spektakulären Aktion mit Rettungsbooten in Sicherheit bringen. "Dank einer seemännischen und navigatorischen Meisterleistung gelang es der Mannschaft um Shackleton mit Hilfe dreier Rettungsboote, die man von der Endurance bergen konnte, ohne Verluste aus dieser desolaten Lage herauszukommen", heißt es in einer Überlieferung.
"Endurance ist bei weitem das schönste Schiffswrack aus Holz, das ich je gesehen habe."

Jetzt haben andere mutige und entschlossene Männer das Wrack gefunden. "Wir sind überwältigt von unserem Glück", sagt Mensun Bound, Forschungsdirektor der Expedition: Dies ist bei weitem das schönste Schiffswrack aus Holz, das ich je gesehen habe. Es ist aufrecht, sehr stolz auf den Meeresboden, intakt und in einem brillanten Erhaltungszustand.“
Expeditionsleiter Dr. John Shears meint, seine Expedition habe „mit der Entdeckung von Endurance Polargeschichte geschrieben und die schwierigste Suche nach Schiffswracks der Welt erfolgreich abgeschlossen“. Ein anderer Sprecher bezeichnete die Expedition als "das komplexeste Unterwasserprojekt, das jemals durchgeführt wurde."
Deutsche Unterstützung bei "Suche nach der Nadel im Heuhaufen"
Auch deutsche Wissenschaftler trugen zu dem Erfolg bei. „Wir haben bei der Navigation geholfen““, zitiert der "Spiegel" Stefanie Arndt, Spezialistin für Meereis am Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven. Sie sprach demnach von einer "Suche nach der Nadel im Heuhaufen."
Das Wrack der Endurance soll für immer auf dem Meeresboden bleiben: laut Antarktisvertrag gilt es als "Kulturgut der Menschheit" und steht unter strengem Schutz. (uvo)