Geheimer Dreiecks-Deal am Telefon
Wagner-Vormarsch plötzlich gestoppt: DAS hat es damit auf sich

Kehrtwende kurz vor dem Showdown in Moskau!
So schnell wie er gekommen ist, ist der Putsch der Wagner-Gruppe in Russland wieder vorbei. Dahinter steckt ein Deal mit Wagner-Chef Prigoschin – der offenbar nicht als Verlierer aus der Sache geht. Erste Details kommen nach und nach ans Licht.
Irre Kehrtwende im Russland-Putsch: Lukaschenko muss vermitteln - Prigoschin bekommt Straffreiheit
Verhandelt hat den Rückzug offenbar kein geringer als der belarussische Herrscher Lukaschenko. Dieser habe mit dem Einverständnis Putins mit Prigoschin gesprochen und eine Vereinbarung ausgehandelt, erklärte das belarussische Präsidialamt am Samstagabend auf Telegram.
Kurz danach bestätigte auch das russische Präsidialamt ein Abkommen mit dem Wagner-Chef, mit dem man weitere Verluste vermeiden wolle. Prigoschin werde nach Belarus ziehen, die Klage gegen ihn werde fallengelassen, teilte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge mit. Prigoschins akuteller Aufenthaltsort sei unbekannt.
Der Kreml hat derweil nicht bestätigt, dass die Entlassung hochrangiger Beamter im Verteidigungsministerium bevorsteht. Gerüchten zufolge sei das eine von Prigoschins zentralen Bedingungen für den Abzug gewesen. Auf Twitter und Telegram hatte sich die Meldung verbreitet, dass der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu seinen Posten verliert. Kreml-Sprecher Peskow dementierte das.
Wie die belarussische Nachrichtenagentur Belta berichtet, hat Lukaschenko Putin nach seinem Gespräch mit Prigoschin noch einmal angerufen. Über die genauen Hintergründe des Deals schweigen bislang alle Beteiligten.
Kurz zuvor war Prigoschin noch auf Rache aus
Der russische Militärunternehmer Prigoschin hatte seine Wagner-Truppen am frühen Abend zurück in ihre Stützpunkte beordert - und damit den angekündigten Vormarsch auf Moskau gestoppt. Über den Samstag (24. Juni) war es zu einem regelrechten Showdown gekommen, weil die abtrünnige private Militärorganisation mit bewaffneten Soldaten immer weiter in Richtung Hauptstadt marschiert war. Der Grund: Prigoschin wirft dem russischen Verteidigungsministerium vor, Stellungen von Wagner-Soldaten beschossen zu haben.
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Mit dem am frühen Abend verkündeten Stopp der Aktion wolle Prigoschin Blutvergießen vermeiden. „Unsere Kolonnen drehen um und gehen in die entgegengesetzte Richtung in die Feldlager zurück", sagte er in einer auf Telegram veröffentlichten Sprachnachricht. Dabei zeigte Prigoschin sich nur wenige Stunden zuvor noch wesentlich entschlossener im Kampf gegen das russische Regime. Er und die 25.000 Soldaten, die angeblich an der Operation beteiligt seien, wären „alle bereit zu sterben“, verkündete er auf Telegram.
Am späten Samstagabend soll Prigoschin im südrussischen Rostow gesichtet worden sein, wie Videos nahelegen. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie der Wagner-Chef jubelnden Menschen aus einem Auto die Hand reicht und die Stadt dann verlässt. (lmc)