Strenge Homeoffice-Ansage

VW: Ab sofort alle Mitarbeiter wieder ins Büro!

Das Volkswagen-Werk in Zwickau. *** The Volkswagen plant in Zwickau
Der Volkswagen-Konzern will künftig wieder alle Mitarbeiter im Büro sehen.
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Jetzt ist Schluss mit lustig!
Diese Änderung dürfte viele von den Tausend betroffenen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen verärgern: Bei VW müssen Führungskräfte und Manager nun viermal pro Woche ins Büro kommen, wie es in Konzernkreisen hieß. Zuvor war ein Tag pro Woche ausreichend. Derweil fliegt der Markenchef regelmäßig von Irland mit dem Flugzeug nach Wolfsburg.
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Büro-Pflicht: VW verschärft Homeoffice-Regeln – Tausende Mitarbeiter betroffen

Die schärferen Regeln zur Arbeit im Homeoffice gelten seit dem 1. November an den vier Produktionsstandorten Wolfsburg, Emden, Osnabrück und Zwisckau sowie in der Entwicklungsabteilung am Konzernsitz. Davon betroffen seien mehrere Tausend Mitarbeiter, darunter viele im mittleren Management.

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Wie aber begründet der Konzern diese Maßnahme? „Um hybride Arbeit optimal zu gestalten, ist es wichtig, die richtige Balance zwischen mobiler Arbeit und Arbeit im Büro zu schaffen“, sagte eine VW-Sprecherin. Dementsprechend biete Volkswagen seinen Angestellten weiterhin die Möglichkeit, mobil zu arbeiten, wenn es die Tätigkeit zulasse, heißt es weiter. Nähere Angaben zum Umfang der Präsenzpflicht und zur nun erfolgten Änderung machte sie nicht.

Im Video: Einsamkeit im Homeoffice - „Jeden Tag ein Kampf!"

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VW erlaubt weniger Homeoffice: Einige Mitarbeiter lösten Zweitwohnung in Wolfsburg schon auf!

Bisher galt bei Volkswagen für Büromitarbeiter, die nicht direkt in der Produktion tätig sind, eine entspannte Homeoffice-Regelung. Demnach war pro Woche lediglich ein Präsenztag vorgesehen, der auch als Vier-Tage-Block einmal pro Monat erbracht werden konnte. Diese Regelung gab es bereits seit Mörz 2022, als die Homeoffice-Pflicht nach der Corona-Pandemie endete. Nach dieser großzügigen Absprache nutzten viele Mitarbeiter die Möglichkeit, von ihrem oft weit entfernten Hauptwohnsitz zu arbeiten. Manche haben deshalb auch ihre Zweitwohnung in Wolfsburg aufgelöst.

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Fest steht: Künftig werden einige dieser Mitarbeiter weitere Pendelstrecken in Kauf nehmen müssen – oder sich doch möglicherweise wieder eine nähere Wohnung am Firmenstandort suchen. Sehr weit pendelt übrigens der Markenchef Thomas Schäfer – er fliegt jede Woche von seinem Hauptwohnsitz in Irland per Flugzeug nach Wolfsburg und drängt darauf, dass Mitarbeiter wieder häufiger ins Büro kommen sollen.

Strenge Wende bei VW: So begründet VW die neue Büro-Pflicht

Konzernkreisen zufolge wird die Büro-Pflicht nun mit der Sicherstellung von Produktanläufen und der Arbeit am geplanten Effizienzprogramm begründet. Eine höhere Präsenz sei dafür erforderlich. An der geltenden Betriebsvereinbarung zur mobilen Arbeit ändere sich nichts, heißt es im Betriebsrat. Die sehe schon bisher bis zu vier Präsenztage pro Woche vor. „Es galt und gilt aber weiterhin: Niemand hat generell Anspruch auf eine bestimmte Zahl an Tagen in mobiler Arbeit“, so ein Sprecher des Gremiums. Die Ausgestaltung müsse sich immer wieder an betrieblichen Belangen orientieren. (ibü mit dpa)