Als Antwort auf „rassistisches, antisemitisches, sexistisches und queerfeindliches Weltbild"
Vor Landtagswahlen in Hessen: Antifa Frankfurt veröffentlicht AfD-Privatadressen im Internet

Mögen die „Spiele“ beginnen…
Zwei Monate vor den Landtagswahlen in Hessen wird zwischen den politischen Lagern noch einmal richtig scharf geschossen: Die als linksextrem geltende Vereinigung Antifa Frankfurt macht mit einer öffentlichen Aktion gegen die hessischen AfD-Kandidaten mächtig Stimmung.
Antifa hält Kampf gegen AfD für überfällig
Die Antifa Frankfurt hat im Internet die Privatadressen von hessischen AfD-Kandidaten für die Landtagswahl am 8. Oktober veröffentlicht. „Es ist längst überfällig, die Partei und ihre handelnden Individuen entschlossen zu bekämpfen. Wir wollen ihnen gemeinsam mit euch die Räume streitig machen, in denen sie sich wie selbstverständlich bewegen, unbehelligt fühlen und in Sicherheit wähnen“, teilte die Gruppierung der linken Szene mit. Ob Restaurant, Verein oder Arbeitsplatz: Wer andere aufgrund eines rassistischen, antisemitischen, sexistischen und queerfeindlichen Weltbildes ausschließen, einsperren oder entsorgen will, sollte sich über Gegenwehr und Ausschluss nicht beklagen. Die AfD protestierte entschieden dagegen.
Internetseite zeigt Wohnorte und Biografien der Politiker
Auf einer Internetseite fanden sich am Dienstag Namen hessischer Politiker der rechtspopulistischen AfD auf einer Landkarte. Beim Klick auf ihre rechteckigen Profile erschienen Wohnadressen und Kurzbiografien. Der Hinweis „Die Karte funktioniert noch nicht richtig. Kommt bald richtig!“, dürfte sich unter anderem darauf beziehen, dass bis Dienstagabend ein Klick auf Ortssymbole noch keine weiteren Informationen aufrief.
AfD sieht Aktion als Aufruf zur Gewalt
Co-AfD-Landeschef Andreas Lichert kritisierte am Dienstag: Was die Antifa Frankfurt hier macht, ist nichts anderes als ein verklausulierter Aufruf zur Einschüchterung und zu Gewalt gegen AfD-Politiker. Solche Aktionen seien im wörtlichen Sinne brandgefährlich. „Ich weiß, wovon ich spreche, denn gegen mein Haus wurde bereits ein Anschlag verübt. Wer Familie hat und in der AfD aktiv ist, macht sich große Sorgen, wenn eine solche interaktive Karte zusammen mit einem Aufruf zur Bekämpfung veröffentlicht wird“, sagte Lichert. Das fühle sich an, als würde man für vogelfrei erklärt werden. (dpa)