Riesenzoff um wilde Vögel
Weil sie Menschen terrorisieren - müssen drei Pfauen jetzt pferschwinden?
Ist Bottrop etwa pfauenfeindlich?
Im Stadtteil Kirchhellen liegen die Nerven blank. Und das alles wegen drei freiheitsliebenden Pfauen, die irgendwo ausgebüxt sind und das Dorf unsicher machen. Die Stadt will jetzt seine Tiere einfangen und umsiedeln – weil sie angeblich die Nachbarschaft terrorisieren. RTL hat sich am Tatort auf Spurensuche gemacht.
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Wilde Pfauen in Bottrop sollen Autos zerkratzen
Bauer Burkhard Sagel kann sich den Wirbel nicht erklären, denn auch er hält Pfauen auf seinem Hof, seit dort vor ein paar Jahren mal welche aufgetaucht seien, wie er erzählt. Im Dorf sei jetzt eine einzelne herrenlose Henne mit zwei fast ausgewachsenen Küken unterwegs, erklärt er. „Das sind Vögel. Das sind keine Wölfe und keine Löwen, die hier durchs Dorf ziehen“, meint Sagel und versteht die ganze Aufregung nicht.
Offenbar haben die Nachbarn vor allem Angst um ihren Lack. Mehrere besorgte Bürger sollen sich bei der Stadt beschwert haben, dass die Pfauen ihre Autos zerkratzen und in ihren Gärten Chaos anrichten. Offenbar haben sich die Tiere angewöhnt, auf Autodächern herumzuspazieren.
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In der Nachbarschaft wird die Stimmung immer pfauenfeindlicher
„Pfauen haben nun mal sehr große Krallen“, erklärt Andreas Pläsken, Sprecher der Stadt Bottrop im RTL-Interview. Entsprechende Spuren seien auf den Autodächern zu sehen „Da es große Tiere sind, machen die auch einsprechende Kothaufen und dieser Kot ist sehr ätzend“, so der Stadtsprecher.
„Das sind, wenn mal so will ausgewilderte Tiere“, erklärt Pläsken. Die hätten dort im Ort ihr Quartier bezogen und seien nicht in der Lage oder „zu doof“ dorthin zurückzufinden, wo sie hergekommen seien. „Sie sind da in einem Umfeld, wo sie aufgrund ihrer Verhaltensweise nicht bleiben können“, so der Stadtsprecher.
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Pfauen sollen eingefangen und in Vogelpark umgesiedelt werden
Weil die Behörden offenbar keine Pfauenversteher sind, gibt es jetzt einen Plan, was mit den aufmüpfigen Tieren passieren soll. Offenbar soll eine Pfauenplage in Kirchhellen unbedingt verhindert werden. Eine Nachbarin habe sich bereiterklärt, Futter an einer bestimmten Stelle auszulegen. Daran sollen sich die Pfauen gewöhnen und dann könnte die Falle zuschnappen. Die Stadt will die wilden Pfauen an der Futterstelle einfangen und dann umsiedeln in einen Vogelpark.
Auf RTL-Anfrage wusste zwar niemand in der Umgebung in Kirchhellen etwas von Schäden, die ein Pfau verursacht haben könnte, und auch kein Pfau ließ sich weit und breit blicken – außer denen, die eingezäunt auf Bauer Sagels Grundstück leben. Aber vielleicht ahnen die Tiere, dass ihr pfautastisches Leben bald ein Ende haben könnte und leben jetzt lieber eine Weile im Untergrund.
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