Abwasserproben deuten auf hohe Dunkelziffer hin
Corona-Comeback! Statt Maskenpflicht: Virologe appelliert an Verantwortungsgefühl

Wer dachte, es wäre vorbei, hat sich getäuscht.
Das Coronavirus ist zurück in unserem Alltag, in den vergangenen Woche schreitet vor allem die Ausbreitung der neuen hochansteckenden Variante des Virus, das uns das Leben so schwer gemacht hat, voran: Eris (EG.5) ist sein Name. Virologe Martin Stürmer schätzt die Auswirkungen des Omikron-Nachfolgers ein.
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Virologe: "Die momentane Welle ist höher als wir sehen"
Trotz des warmen Sommerwetters schnieft und kränkelt es doch auffällig oft im Umfeld, so auch die Wahrnehmung vom Frankfurter Virologen Martin Stürmer. Und wer aufgrund der Symptome wie Schniefnase und Husten testet, erhält Klarheit: „Die, die einen Schnelltest machen, sind in der Regel auch positiv. Also, wir haben tatsächlich eine Welle – und sie ist deutlich höher als das, was wir offiziell sehen“, so Stürmer. In seinem Labor würden momentan sehr selten PCR-Tests gemacht, doch auch Tests des Abwassers zeigen den Trend der vermehrten Infektionen. Die Dunkelziffer werde durch die Erkenntnisse aus den Wasserproben als sehr hoch eingeschätzt.
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Stürmer appelliert an das Verantwortungsgefühl
Aufgrund der Unwissenheit oder vielleicht sogar Ignoranz der Erkrankten könne es zu einer noch stärkeren Verbreitung kommen, warnt Martin Stürmer. Folge davon könnte das sein, was keiner mehr will: Maskenpflicht. Der Virologe gehe zwar nicht davon aus, dass es erneut zu Einschränkungen wie in den vergangenen Pandemiejahren komme, jedoch appelliert er an die Eigenverantwortung eines jeden: „Wenn ich krank bin, bleibe ich zu Hause. Wenn ich trotzdem rausgehe, ziehe ich eine Maske auf, um andere zu schützen. Wenn ich mich selbst schützen möchte, setze ich auch eine Maske auf.“

Wer sollte sich nun impfen lassen?
„Für das Gros der Bevölkerung ist es nicht notwendig, sich noch mal impfen zu lassen“, so Stürmer. Empfehlung der Ständigen Impfkommission sei es jedoch, dass Menschen über 60 und Menschen mit einem hohen Risiko für schwere Verläufe, also immungeschwächte Patienten und auch ärztliches Personal, sich durchaus impfen lassen sollten.