Es ging um ein Handy
Versuchter Mord unter Teenagern? Mädchen (15 und 16) wollten 14-Jährige von Parkhausdeck schubsen

Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft klingt brutal und kaltblütig: Zwei Mädchen in Barsinghausen in der Region Hannover (Niedersachsen) wollten gewaltsam an das Handy ihres Opfers gelangen. Deshalb sollen sie versucht haben, die 14-Jährige von einem Parkhaus zu stoßen.
Prozessbeginn gegen zwei Teenager
Weil die Angeklagten minderjährig sind, hat der Prozess am Landgericht Hannover am Montagmorgen (17. April) unter Ausschluss der Öffentlichkeit begonnen. „Das Gesetz sieht vor, dass Verhandlungen gegen Jugendliche, das heißt Personen zwischen 14 und 16 Jahren, nicht öffentlich stattfinden. Das gilt auch für die Verkündung einer Entscheidung“, erklärt Annika Osterloh, Gerichtssprecherin auf Anfrage auf RTL.
Anklage: Versuchter Mord und schwere räuberische Erpressung
Es klingt skrupellos, aber laut Anklage sollen die 15 und 16 Jahre alten Mädchen versucht haben, eine 14-Jährige im Oktober 2022 von einem fünf Meter hohen Parkhausdeck zu schubsen. „Den beiden Jugendlichen wird unter anderem in der Anklage zur Last gelegt, versuchter Mord in Tateinheit mit versuchter, besonders schwerer räuberischer Erpressung“, so Osterloh.
Mit Schlägen und Tritten das Handy gefordert
Laut Anklage gelang ihrem 14-jährigen Opfer zunächst die Flucht aus dem Parkhaus. Schließlich soll das Duo sie aber doch gefunden und durch Schlagen und Treten die Herausgabe des Handys erzwungen haben. Das Gericht setzt drei Verhandlungstage an und das Urteil könnte nach dieser Planung am 4. Mai verkündet werden. (dpa/nid)