Kinderleiche in Kerkrade gefunden : Vermisster Gino (9) ist tot
Ginos († 9) Familie unter Schock: „Die Trauer ist unfassbar und schrecklich"

Seit Samstag ist es traurige Gewissheit: Der kleine Gino ist tot, der Neunjährige aus dem niederländischen Kerkrade wurde vermutlich Opfer eines Mordes. Weit über seine Heimat hinaus sind Trauer und Anteilnahme riesig, doch unermesslich ist die Situation für seine geschockte Familie. „Die Trauer ist unfassbar und schrecklich", teilte eine Sprecherin im Namen der Angehörigen mit.
Gino solle "in Erinnerung bleiben als der süße glückliche Junge, der er war“

In der Erklärung heiße es, dass die Familie "den Menschen für die zahlreichen herzerwärmenden Reaktionen dankt“, die sie erhalten hat, so die Zeitung "Algemeen Dagblad". Sie zitiert: „Gino sollte niemals vergessen werden und so schön und so gut wie möglich in Erinnerung bleiben als der süße glückliche Junge, der er war.“ Die Familie brauche jetzt Ruhe, so die Sprecherin demnach weiter.
Kerkrades Bürgermeisterin Petra Dassen-Housen sagte dem Blatt zufolge, sie stehe in engem Kontakt mit den Angehörigen. "Die Familie muss dauerhaft in unseren Gedanken sein", sagte sie. „Es ist ein Ereignis, das unsere gesamte Gemeinschaft tief berührt.“
Ähnlich emotional äußerte sich ihr Amtskollege Hans Verheijen, in dessen Gemeinde Sittard-Geleen die Leiche des Kindes entdeckt worden war. "Es fehlen die Worte, eine tiefe Traurigkeit überwältigt uns", sagte er.
Video: Vermisster Gino tot aufgefunden
Polizeibekannter Verdächtiger (22) verhaftet
Das Verschwinden des kleinen Jungen hatte die Menschen auch in den Nachbarländern Belgien und Deutschland tief bewegt. Nach Gino war seit Mittwochabend vergangener Woche gesucht worden.
In der Nacht auf Samstag war ein verdächtiger Mann festgenommen worden. Er soll den Beamten gesagt haben, wo sie Ginos Leiche finden. Der 22-Jährige soll in der nächsten Woche dem Haftrichter vorgeführt werden. Gino war laut Polizei vermutlich mit dem Mann mitgegangen.
Zeugen hatten gegenüber belgischen und niederländischen Medien erzählt, der Mann habe sich als Fußballtrainer ausgegeben und dem Neunjährigen erzählt, er wäre sehr talentiert. So hätten sich Junge und mutmaßlicher Täter kennen gelernt. Der Mann sei den Justizbehörden bekannt.
Gino wollte noch Fußballspielen und kam nicht mehr zurück

Ginos Leiche war in Geleen gefunden worden, etwa 25 Kilometer von Kerkrade entfernt. Dort war auch der Verdächtige gefasst worden. Ob die Leiche auch bei der Wohnung des Mannes gefunden wurde, teilte die Polizei nicht mit.
Der Junge wohnte eigentlich in Maastricht und hatte einige Tage bei einer älteren Schwester in Kerkrade verbracht. Am Mittwochabend wollte er noch Fußball spielen. Als er gegen 19.30 Uhr nicht zurück war, schaltete die Schwester die Polizei ein. Einsatzkräfte auch mit Hunden und Hubschraubern sowie auch hunderte Freiwillige hatten Gino gesucht. (dpa; uvo)