Tiere teils krank und trächtig"Verängstigt, geschockt und total verdreckt": 36 Kaninchen in Boxen und Kartons ausgesetzt

In völlig verdreckten Kartons und Transportboxen finden Mitarbeiter eines Geschäfts für Heimtierbedarf in Schleswig 36 ausgesetzte Kaninchen am Dienstagmorgen (13. Februar).
Unter ihnen befinden sich sogar erst wenige Tage alte Babys. Der Gesundheitszustand der Tiere sieht schlecht aus. Das Tierheim Schleswig nimmt die hilflosen Kaninchen, trotz weniger Kapazitäten, auf und sucht neue Besitzer.
RTL.de ist jetzt auch bei WhatsApp! HIER geht es zum Link.
Kaninchen dicht aneinandergedrängt
Am Dienstag geht ein alarmierender Anruf beim Tierheim Schleswig ein. Mitarbeiter eines Geschäfts finden unzählige Kaninchen dicht aneinandergedrängt in Boxen vor der Filiale. „Die Tiere waren verängstigt, geschockt und total verdreckt mit Flecken von Urin und Kot“, sagt die stellvertretende Tierheimleiterin Doreen Koslowski im Gespräch mit RTL. Zuerst hat der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag (shz) über den Fall berichtet.
„Es saßen auch Männchen bei den Babys mit drin, anstatt der Mütter und dann kann es sein, dass die kurzen Prozess machen“. Es kann passieren, dass männliche Kaninchen fremden Nachwuchs töten. In diesem Fall ist den Babys aber glücklicherweise nichts passiert. Die Tiere standen zu sehr unter Schock. Normalerweise müssen die kleinen Kaninchen eigentlich alle zwei Stunden mit Milch versogt und gewärmt werden. Wie lange die Tiere in den kleinen Boxen eingesperrt waren, ist unklar.
Lese-Tipp: Wie Müll behandelt: Diese Kulleraugen-Exoten wurden einfach ausgesetzt
Im Video: Ohne ihren Einsatz wäre dieser Welpe gestorben
Täter möglicherweise kein Unbekannter

Viele der Kaninchen haben Schnupfen und Augenentzündungen. Einige Weibchen sind sogar trächtig. Das Tierheim handelt schnell und nimmt alle Tiere auf. „Wir mussten erstmal überlegen, wie machen wir das jetzt und schnell Platz schaffen“. Bis sie vermittelt werden können, dauert es wahrscheinlich noch einige Wochen. Erst muss der Tierarzt die Kaninchen untersuchen und impfen. Die Männchen müssen zudem alle erst noch kastriert werden.
Es gibt keine Zeugen, die den Besitzer beim Aussetzen der Tat beobachtet haben, aber er könnte dennoch gefasst werden. „Wir haben tatsächlich eine Vermutung, aber können uns noch nicht weiter dazu äußern“, sagt Doreen Koslowski. Bei dem Verdacht handelt es sich um einen Wiederholungstäter, der schon einmal Kaninchen in der Nähe ausgesetzt haben soll. Die Ermittlungen laufen und dem Besitzer drohen eine Geldstrafe sowie ein Tierhalteverbot.