Fleischalternativen im Nutri-Score-Check Neue Foodwatch-Liste: Wie ungesund sind vegane Ersatzprodukte?

foodwatch-Marktcheck zum Veganuary - Vegane Fleischersatzprodukte häufig unausgewogen
Vegan=gesund? Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat 15 Fleischersatzprodukte genauer unter die Lupe genommen.
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Gut fürs Klima und das Tierwohl – aber nicht immer für die Gesundheit?
Besonders im sogenannten Veganuary, dem ersten Monat des Jahres, ernähren sich viele Menschen vegan und versuchen, tierische Produkte komplett von ihrem Speiseplan zu verbannen. Bei nicht wenigen landen dann vegane Fleischalternativen auf dem Teller. Doch genau die können für unsere Gesundheit zum Problem werden, wie Foodwatch jetzt enthüllt.
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Vegane Ersatzprodukte sind gesund? Foodwatch über den Ernährungs-Mythos

Schnitzel, Burger, Bacon ... – die Auswahl an veganen Fleischalternativen ist groß. Wer also der Umwelt und den Tieren zuliebe seinen Fleischkonsum reduziert, der muss auf beliebte Lebensmittel und Gerichte heute nicht mehr gänzlich verzichten. Der Ernährungsreport 2023 des Bundesernährungsministeriums zeigt außerdem, dass viele Menschen (48 Prozent) davon ausgehen, dass vegane Ersatzprodukte grundsätzlich gesund seien. Doch Vorsicht: Zwar ist eine vegane Ernährung diversen Studien zufolge generell gesund, doch das gilt nicht unbedingt auch für vegane Fleischersatzprodukte.

Der Grund: „Viele Fleischersatzprodukte sind stark verarbeitet und enthalten Aromen und Zusatzstoffe“, erklärt Alice Luttrop, Ernährungswissenschaftlerin und zertifizierte Ernährungsberaterin im Interview mit Foodwatch. Besser sei es, auf frische, möglichst unverarbeitete Lebensmittel zurückzugreifen.

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Wie ungesund verschiedene Fleischalternativen tatsächlich sind, hat die Verbraucherorganisation Foodwatch jetzt untersucht, indem sie „15 stichprobenartig ausgewählte vegane Fleischersatzprodukte verschiedener Marken“ einmal genauer unter die Lupe genommen hat.

Im Video: Warum ihr Kleinkinder nicht vegan ernähren solltet!

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Foodwatch: Schlechter Nutri-Score und Verbraucher-Täuschung!

Wie es auf der Website der Organisation heißt, habe man für alle Produkte den sogenannten Nutri-Score nach dem neuen Algorithmus berechnet, der seit Januar 2024 gilt. Das Ergebnis: „Mehr als die Hälfte erhielt [...] eine eher schlechte Nutri-Score-Bewertung D oder E.“ Das liege daran, dass der Großteil der veganen Lebensmittel mehrere Zusatzstoffe enthalte und außerdem hochverarbeitet sei. Lediglich zwei Produkte konnten die Experten überzeugen und würden laut Analyse mit dem bestmöglichen Nutri-Score A ausgezeichnet werden.

Außerdem bemängeln die Experten, dass Hersteller von Fleischalternativen nicht davor zurückschrecken würden, ihre Kunden zu täuschen. So stünde beispielsweise auf der Vorderseite einer veganen Mortadella „Auf Basis von Sonnenblumenkernen“, doch ein Blick auf die Zutatenliste zeige, dass es eigentlich „Auf Basis von Bambusfasern“ heißen müsste, so Foodwatch. Der Grund: Die vegane Wurst enthalte gerade einmal zwei Prozent Sonnenblumenprotein.

So schneiden die Produkte laut Foodwatch ab

Nutri-Score-Bewertung C:

  • Like Chicken Burger (Like Meat)

  • The wonderchunks Dönerstyle (My veggie Tag)

  • Beyond Nuggets (Beyond Meat)

  • Veganer Schinken Spicker Mortadella (Rügenwalder Mühle)

Nutri-Score-Bewertung D:

  • Vegane Salami Klassisch (Rügenwalder Mühle)

  • Beyond Meat Burger

  • The Vegan Cow Streichwurst (Bio)

  • Veganes Schnitzel Cheesy Style (Vemondo)

  • Veganer Bacon (Billie Green)

  • Fleischsalat (my veggie)

  • Vegane Mini-Frika (Greenforce)

Nutri-Score-Bewertung E:

  • Veganes Virginia-Steak (Wheaty) (Bio)

  • Snack Salami Style (Billie Green)

DIESE Produkte haben die Experten überzeugt

Nutri-Score-Bewertung A:

  • Veggie Hack (Endori)

  • Like Chicken (Like Meat)

Dass ersteres Produkt besser abschneidet als seine Konkurrenten, liege laut dem Bericht daran, dass das entsprechende Veggie Hack viel Protein aber nur wenig gesättigte Fette enthalte. Das Produkt Like Chicken enthalte hingegen einen niedrigen Fett- und Kaloriengehalt sowie einen relativ hohen Ballaststoffgehalt.

Neuer Nutri-Score erst ab Ende 2025 verpflichtend

Es sei jedoch zu beachten, dass die von Foodwatch ermittelten Nutri-Scores von denen auf den Produkten abweichen können. Der Grund: Foodwatch habe die Nutri-Scores mit dem neuen Algorithmus berechnet, der seit Januar 2024 gelte. Die entsprechenden Produkte können demnach noch den Score aufweisen, der auf der alten Berechnungsgrundlage ermittelt wurde. Es gebe eine lange Übergangsfrist bis Ende 2025 – erst dann müssen Produkte mit dem neuen Nutri-Score versehen sein, heißt es weiter. (vho)