Acht-Wochen-Experiment mit erstaunlichem Ergebnis

Zwilling isst vegan, der andere nicht - einer von ihnen ist danach gesünder als vorher!

Woman cutting vegetables at the kitchen
Was ist denn nun gesünder: vegan oder nicht-vegan leben? Forscher der Universität Stanford haben dazu ein Experiment durchgeführt - mit erstaunlichem Ergebnis.
Getty Images, yulkapopkova

Es ist ein nie enden wollendes Diskussionsthema!
Was ist denn nun gesünder: die vegane oder die nicht-vegane Ernährung? Die finale Antwort auf diese Frage versuchen Wissenschaftler seit geraumer Zeit zu finden. Auch ein Forscherteam der Universität Stanford hat sich dieser Frage nun gewidmet – mit einem ganz besonderen Experiment.
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Im Video: Kleinkinder vegan ernähren? Besser nicht!

Einzigartige Vorgehensweise: Zwillingspaare sollen DIE Antwort bringen

Auch wenn bisherige Studien bereits gezeigt haben, dass eine vegane Ernährung die Herz-Kreislauf-Gesundheit verbessern kann, so „werden Ernährungsstudien häufig durch Faktoren wie genetische Unterschiede, Erziehung und Lebensstil beeinträchtigt“, heißt es in einer Mitteilung auf der Website der Stanford University.

Aus diesem Grund habe das Forscherteam rund um Christopher Gardner, Professor für Medizin an der Stanford University, auf 22 eineiige Zwillingspaare zurückgegriffen, wie es in der Veröffentlichung der Studie in der Fachzeitschrift JAMA Network Open heißt.

Durch die Untersuchung eineiiger Zwillinge habe man die zuvor genannten Störfaktoren ausschließen können.

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Acht Wochen, drei Untersuchungen, ein erstaunliches Ergebnis

Über acht Wochen lang musste sich je ein Zwilling pro Paar vegan, der andere nicht vegan ernähren – wer jeweils welcher Ernährungsform folgen sollte, habe man nach Zufallsprinzip entschieden.

Wie es in der Veröffentlichung weiter heißt, haben sich die Studienteilnehmer dreimal innerhalb des achtwöchigen Beobachtungszeitraums einer Blutentnahme und anderen klinischen Messungen unterziehen müssen – zu Beginn, nach vier und nach acht Wochen.

Das Ergebnis: Nach acht Wochen unterschiedlicher Ernährung „zeigten diejenigen, die sich gesund vegan ernährten, im Vergleich zu Zwillingen, die eine gesunde Allesfresser-Diät zu sich nahmen, eine deutlich verbesserte Konzentration von Low-Density-Lipoprotein-Cholesterin, Nüchterninsulinspiegel und Gewichtsverlust.“ Bedeutet: Die Zwillinge, die sich vegan ernährten, hatten nicht nur einen geringeren Cholesterinspiegel. Auch ihr Insulinspiegel sowie das Gewicht nahmen ab.

Schrittweise zum Erfolg: Totaler Verzicht nicht unbedingt nötig

Für Gardner liefern diese Ergebnisse eine wichtige Erkenntnis. Denn: „Das deutet darauf hin, dass jeder, der sich für eine vegane Ernährung entscheidet, seine Gesundheit in zwei Monaten langfristig verbessern kann.“

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Auch wenn man grundsätzlich von einer veganen Ernährung profitieren würde, bedeuten diese Ergebnisse aber nicht, dass man fortan komplett auf tierische Produkte verzichten muss. „Wichtiger als eine strikte vegane Ernährung ist es, mehr pflanzliche Lebensmittel in die Ernährung aufzunehmen“, so der Wissenschaftler. Ein guter erster Schritt könne beispielsweise sein, „Spaß an veganen multikulturellen Lebensmitteln wie indischem Masala, asiatischen Pfannengerichten und Gerichten auf afrikanischer Linsenbasis zu haben.“ Und das klingt doch wirklich lecker und so gar nicht nach Verzicht, oder? (vho)