Pakete als Hochzeitsgeschenke, Schokolade oder Make-Up getarnt

USA: Direktorin einer Polizeigewerkschaft leitet Drogenring

Getarnt als Hochzeitsgeschenke, Schokolade oder Make-Up erhält die 64-jährige Oma aus San Jose im US-Bundesstaat Kalifornien Pakete. Doch tatsächlich schickt sich Joanne S. systematisch Drogen nach Hause. Tödliche synthetische Opioide oder starke Schmerzmittel wie Tramadol und Tapentadol leitet die Drogen-Oma dann weiter quer durch die USA. Und es kommt noch dicker: Die Großmutter ist Direktorin einer Polizeigewerkschaft. Wie es jetzt mit der Drogendealerin weitergeht, zeigen wir im Video.

Jahrelanger Schmuggel mit Versandetiketten der Polizei

Die Pakete kommen von überall aus der Welt: Aus Indien, Kanada, Großbritannien, Hongkong und China werden die Pillen verschickt. Laut den Ermittlern empfängt die 64-Jährige zwischen 2015 und 2023 mindestens 61 Pakete im Wert von Tausenden von Dollar bei sich zu Hause. Um die Pakete an ihre Drogen-Kunden weiter zu verschicken, nutzt sie die Absenderadresse der örtlichen Polizei, bei der sie seit 20 Jahren arbeitet. Joanne sendet die illegalen Pakete mit dem UPS-Konto der Polizei-Gewerkschaft und verwendet auch die Versandetiketten der Arbeit.

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Auf dem Handy der 64-Jährigen findet die Polizei verschlüsselte Nachrichten und Hunderte Bilder von Tabletten, Versandetiketten, Verpackungen, Zahlungsbelegen und Zahlungsbestätigungen.

Nachbarn: Joanne ist "eine typische Oma"

Die Nachbarn von Joanne sind geschockt. „Sie ist eher die Art von Person, die man sich vorstellen kann, die Schokoladenkekse oder etwas anderes für die Kinder bereithält, wie eine typische Oma“, sagt Michael Galloway gegenüber der New York Post und erklärt: „Es ist wie ‚Breaking Bad‘. Das erwartest du gar nicht!“

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Die Geschichte von Joanne S. erinnert tatsächlich etwas an die Kultserie Breaking-Bad und Hauptcharakter Walter White, einem erfolglosen Highschool-Chemielehrer und Vater, der beschließt ins Drogengeschäft einzusteigen, um Geld für seine Krebsbehandlung zu verdienen.

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Drogendealer-Oma erwischt: Ihr drohen 20 Jahre Haft

Nach einem Verdacht wird die Drogen-Oma im Februar das erste Mal von den Ermittlern befragt. Hier erzählt sie, dass sie selbst für die Polizei arbeite und nur Nahrungsergänzungsmittel bestellt hätte. Auf die Frage, warum ihr Name und ihre Adresse im Telefon eines mutmaßlichen Drogenhändlers gefunden wurden, sagte S. den Ermittlern, sie habe „keine Ahnung“. Während eines zweiten Verhörs im März sagt die 64-Jährige, sie habe nichts mit den an sie adressierten Paketen zu tun und schiebt die Schuld stattdessen auf ihre Haushälterin.

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Trotz dieser zwei Verhöre hört die Großmutter nicht auf, weiter Pakete zu verschicken. So kommen die Ermittler der Drogen-Oma auf die Schliche. Joanne S. muss sich jetzt vor Gericht verantworten: Im Falle einer Verurteilung drohen ihr laut Polizeimeldung eine gesetzliche Höchststrafe von 20 Jahren Haft. (jsi)