Dr. Specht schätzt ein
US-Ärztin fordert Sonnencreme-Pflicht für Schüler - brauchen wir das auch?

Kein Scherz: Sonnencreme war an vielen US-Schulen lange verboten. Das Gaga-Gesetz wurde jetzt aber endlich abgeschafft. Eine US-Ärztin geht sogar noch weiter: Sie will jetzt sogar eine Sonnencreme-Pflicht – brauchen wir das auch an deutschen Schulen? Allgemeinmediziner Dr. Christoph Specht schätzt das Hautkrebs-Risiko für Kinder ein.
Irres neues Sonnenschutz-Gesetz in den USA
Bislang ist es in vielen US-Bundesstaaten für Kinder verboten, Sonnencreme mit in die Schule zu bringen. Weil die kosmetischen Produkte von der FDA kontrolliert werden, fallen sie in die gleiche Schublade wie etwa Drogen. Daher das Verbot, an dem es jede Menge Kritik von Ärzten gab.
Denn auch in den USA steigen seit Jahren die Hautkrebs-Fälle stark an. Und auch wenn Kinder selten daran erkranken, entscheidet sich das spätere Krebs-Risiko schon im Schulalter. „Mittlerweile geht man von einem UVB-Strahlungskonto aus“, erklärt Allgemeinmediziner Dr. Christoph Specht im Gespräch mit RTL. Ein einzelner Sonnenbrand mache noch nichts, doch der Körper speichert die Verbrennungen im Laufe des Lebens. Je mehr Sonne – also UVB-Strahlung – und Sonnenbrände, desto höher ist das Krebsrisiko im Alter.
Kinder erkranken nur in ganz seltenen Fällen an Hautkrebs. Im Laufe des Lebens steigt das Risiko für Hautkrebs aber stark an.
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US-Experten fordern jetzt eine Sonnencreme-Pflicht
„Jetzt dürfen Eltern endlich sichergehen, dass ihr Kind keine Sonnenschäden bekommt, während es in der Schule ist“, sagt Annette Sandford-Lopez, Hautkrebs-Expertin aus den USA, laut „CNN“. „Eltern sollten sie daher dick mit Sonnenschutz eincremen, bevor sie morgens das Haus verlassen. Außerdem brauchen sie einen Sonnenhut, Sonnenbrillen und ein langärmeliges Shirt.“
Viele Ärzte fordern jetzt strengere Richtlinien in den USA, damit schon Kinder besser vor der Sonne geschützt sind – vor allem in den sehr heißen und sonnigen Bundesstaaten.
Diese Maßnahme hält auch Dr. Specht für sinnvoll. „Früher hat man das lockerer gehalten, heute weiß man es besser. Man sollte Sonnenbrände bei Kindern versuchen zu verhindern“, mahnt der Mediziner. Eincremen im Alltag sei der wichtigste Schritt.
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Wie viel Sonne ist zu viel?
Unser Körper braucht die Sonnenstrahlen, um Vitamin D zu produzieren. „Gesicht und Arme frei für 20 Minuten in der Sonne reichen aus, um anständig Vitamin D zu produzieren“, erklärt Dr. Specht. „Und auch im Schatten produzieren wir schon Vitamin D.“
Wer sich eincremt, sollte nach einiger Zeit und vor allem Zeit im Wasser nochmal nachcremen. Die geschützte Zeit vervielfache sich dadurch aber nicht. Wer also durch Sonnencreme eine Stunde in der Sonne geschützt ist, ist durch wiederholtes Eincremen nicht gleich zwei Stunden geschützt.
Eltern sollten aber trotz des anstehenden Sommers nicht in Angst geraten, so der Mediziner. Denn ein einmaliger Sonnenbrand sei eben kein Garant für späteren Hautkrebs.