Corona und Urlaub verschärfen Situation

Personalmangel an Krankenhäusern: OPs werden verschoben

22.11.2021, Sachsen-Anhalt, Halle (Saale): Intensivpfleger versorgen einen schwer an Covid-19 erkrankten Patienten auf der Corona-Intensivstation im Universitätsklinikum in Halle/Saale. Das Krankenhaus ist ein Zentrum der Behandlung von Covid-19-Patienten in der Region. (Zu dpa "«Es ist grausam» - Schwerstarbeit auf Corona-Intensivstation") Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Auch Ärzte und Pflegepersonal haben einen Sommerurlaub verdient.
hsc wst, dpa, Hendrik Schmidt

Seit gut einer Woche sind in Schleswig-Holstein Sommerferien, viele Familien verreisen in den Urlaub und lassen den Alltag hinter sich – auch Pflegepersonal und Ärzte. Im nördlichsten Bundesland führt das allerdings zu erheblichen Personalmangel an Krankenhäusern.
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Etwa 1.000 Krankenhaus-Mitarbeitende haben derzeit Corona

Rund 40.000 Beschäftige gibt es momentan in schleswig-holsteinischen Krankenhäusern. Aktuell haben sich etwa 1.000 von ihnen mit dem Coronavirus infiziert und fallen somit aus. Auch andere Krankheiten führen derzeit zu weiteren Ausfällen, hinzukommt die Ferienzeit: „Natürlich haben die Mitarbeitenden in den Krankenhäusern das starke und nachvollziehbare Bedürfnis, jetzt auch Urlaub zu machen“ so Patrick Reimund, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Die Personalsituation sei extrem verschärft.

Krankenhäuser fahren Kapazitäten herunter, Operationen werden verschoben

Urlaube zurückzuziehen oder abzusagen wäre allerdings keine Option. Besonders bei der Ferienplanung müsse es eine gewisse Verlässlichkeit geben. Von Urlaubssperren hält Reimund daher gar nichts. In nahezu allen Krankenhäusern sei die Versorgung von Patienten, soweit sie verschoben werden könne, eingeschränkt worden. Das betreffe zum Beispiel bestimmte Operationen. „Das ist im Einzelfall immer eine Abwägung.“ Viele Krankenhäuser hätten ihre Kapazitäten runtergefahren.

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Weiterhin gilt nach Reimunds Angaben der Appell, Notaufnahmen nicht unnötig zu belasten. Es sei ärgerlich, wenn das Personal knapp sei und dann festgestellt werde, dass dort auch Patienten auftauchen, die nicht zwingend in die Notaufnahme eines Krankenhauses gehen müssten, sagte Reimund der Deutschen Presse-Agentur. (dpa/agi)