Sintflutartiger Regen in GriechenlandHunderte Touristen sitzen auf Fähre vor Hafenstadt Volos fest

von Alexandra Callenius und Sebastian Stöckmann

„Superstar“ heißt das Schiff, aber von Glamour war für die Passagiere in den letzten Stunden keine Spur.
Wegen der schweren Unwetter in Mittelgriechenland mussten hunderte Touristen die Nacht auf der Fähre verbringen. Sie liegt im Meer vor der Hafenstadt Volos.

Hafenpolizei von Volos untersagte Anlegen der Fähre

Auch am Mittwochmorgen befand sich die „Superstar“ der Reederei Seajets noch mehrere Seemeilen vom Hafen entfernt, wie auf der Seefahrtsplattform Marinetraffic zu sehen war. Medienberichten zufolge hatte die Hafenpolizei von Volos das Anlegen der Fähre untersagt, weil der Hafen zuvor unter Wasser stand und auch die Verkehrssituation in der Stadt so schwierig sei.

Nach RTL-Informationen müssen die Menschen zumindest noch eine Zeitlang auf der Fähre ausharren. Sie sind bereits seit Dienstagnachmittag an Bord des Schiffes, das nun Richtung Athen geschleppt werden soll.

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Wasser in Volos reichte fast bis zu Autodächern

Wegen der sintflutartigen Regenfälle in Griechenland sollen Menschen in besonders stark betroffenen Regionen ihre Häuser nicht verlassen. Ein Mensch starb in den Wassermassen.

In der Hafenstadt Volos reichte das Wasser in manchen Straßen fast bis zu den Dächern geparkter Wagen. Keller liefen voll, der Strom fiel immer wieder aus, ebenso das Mobilfunknetz und das Internet. Vieles in der Stadt kam zum Erliegen, die Menschen wirken im Gespräch mit RTL verzweifelt: Kaum jemand hat derartige Wassermassen jemals erlebt oder mit ihnen gerechnet. Und: Das Wasser kam so plötzlich, dass die Einwohner sich nur wenig schützen konnten. Und ein Ende ist nicht abzusehen – mindestens bis Donnerstag soll es weiterregnen.

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Unwetter in Griechenland: Hundert Menschen müssen an Flughafen übernachten

Auch der Flughafen der Sporaden-Insel Skiathos blieb stark beeinträchtigt, dort mussten laut Flughafensprecher Savvas Karagiannis ebenfalls mehrere Hundert Menschen übernachten. „Ein Flugzeug versucht gerade zu landen – wir müssen sehen, wie es weitergeht“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Er könne nicht sagen, wann der Flughafen wieder vollständig den Betrieb aufnehmen werde. „Es sind unglaubliche Wassermengen runtergekommen, die Zufahrtsstraßen sind gesperrt.“ Die Menschen würden mit Essen und Wasser versorgt.