Angespannte WetterlageUnwetter-Gefahr in Deutschland! HIER drohen weitere Tornados

Tornado (Symbolfoto)
Tornados können schwere Schäden anrichten und natürlich auch Menschen verletzen (Symbolfoto)
imago
von Björn Alexander und Henning Liss

Da kommt was auf uns zu...

Gewitter und möglicherweise auch Tornados werden am Freitagabend weiter in Deutschland zuschlagen. Wie gefährlich das werden kann, zeigen die Unwetterschäden, die am Donnerstagabend angerichtet wurden.

Wo wird es brenzlig?

HD Gewitterrisiko
Gewitter drohen vor allem in der Nordhälfte Deutschlands. Besonders im rot markierten Bereich können sich auch Tornados bilden

Heute besteht in der Nordhälfte Deutschlands ein erhöhtes Risiko von Unwettern. Dort drohen kräftige Gewitter, Tornados sind ebenfalls möglich. Die europäische Wetterorganisation estofex warnt vor möglicherweise schweren Tornados. Das kommt nicht oft vor. Im Süden von Deutschland sind die Wetteraussichten wesentlich entspannter.

Wo hat es bereits gekracht?

05.04.2024, Nordrhein-Westfalen, Korschenbroich: Ein beschädigtes Dach in Korschenbroich. In Korschenbroich bei Mönchengladbach hat am Donnerstag möglicherweise ein Tornado ungefähr 20 Häuser beschädigt. Foto: David Young/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
In Korschenbroich bei Mönchengladbach hat am Donnerstag möglicherweise ein Tornado ungefähr 20 Häuser beschädigt.
pat, dpa, David Young

Am Donnerstag und in der Nacht auf Freitag haben die Gewitter im Westen und im Süden zugeschlagen: In Korschenbroich (Nordrhein-Westfalen) sowie in Schirmitz und der Gemeinde Berching (Bayern) hat es schwere Unwetter-Schäden gegeben.

Noch ist nicht klar, ob Tornados die Häuser beschädigt haben oder Fallböen. Immerhin scheinen keine Menschen verletzt worden zu sein.

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Einordnung der Unwetter vom Donnerstagabend

Meteorologe Oliver Klein erklärt: „Wie erwartet kam es am Donnerstag vom Westen bis in die Mitte und den Süden Deutschlands zu teils heftigen Schauern und Gewittern. Dabei sind stellenweise hohe Regenmengen und große Windgeschwindigkeiten sowie vereinzelt auch Hagel aufgetreten. So kamen in Oberthal im nördlichen Saarland 32 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen. Es ist allerdings davon auszugehen, dass aufgrund der Kleinräumigkeit der Niederschlagsereignisse noch wesentlich höhere Mengen abseits von Wetterstationen gefallen sind. Im Saarland kam es zum Beispiel am Donnerstagnachmittag an einigen Bächen und kleineren Flüssen während der Schauer und Gewitter zu ungewöhnlich starken Anstiegen der Pegelstände von teilweise über 50 Zentimeter pro Stunde.“

Auf dem Brocken verweist Meteorologe Klein ebenfalls auf orkanartige Böen von 108 km/h. Schwere Sturmböen gab es außerdem auf den Höhen von Erzgebirge, Schwarzwald und Bayerischem Wald und auch im Flachland reichte recht verbreitet für Sturmböen.

Wie normal sind Tornados in Deutschland?

Tornados gibt es regelmäßig in Deutschland. Dank der Verbreitung von Kameras werden sie auch öfters gefilmt oder fotografiert, sodass die Einordnung leichter wird. Wie viele im Jahr auftreten, hängt sehr von den Wetterlagen ab. Besonders viele Tornados gibt es bei turbulenten bis hin zu schwül-warmen bis -heißen Schauer- und Gewitterlagen.

  • Im Jahr 2016 waren es besonders viele: Damals gab es 100 Fälle, die bestätigt wurden oder zumindest sehr plausibel waren. Außerdem gab es 400 Verdachtsfälle.

  • Vergleichsweise wenige Tornados brachte das Jahr 2018. Weniger als 30 Tornados wurden eindeutig identifiziert. Ansonsten gab es 115 Verdachtsfälle.

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(bal, cli)