Schwere allergische Reaktion Unterschätzter Urlaubsschmuck: Henna-Tattoo verätzt Cadens (10) Haut
Es ist der letzte Tag des Türkei-Urlaubs des zehnjährigen Caden Humphreys und seiner Mama Lynne. Der Schüler aus dem walisischen Anglesey beschließt, sich ein Henna-Tattoo in Form eines Drachen auf den Arm malen zu lassen. Es soll ein Andenken an die schöne gemeinsame Reise sein. Doch zwölf Tage später beginnt der Henna-Horror auf seiner Haut.
Übersät mit Blasen und Verbrennungen
"Wenn ich damals gewusst hätte, was ich jetzt weiß, hätte ich ihn das auf keinen Fall machen lassen", bereut Cadens Mutter Lynne (42) im Interview mit „Kennedy News“ die spontane Urlaubs-Aktion. Denn knapp zwei Wochen nach ihrer Heimkehr schwillt die Haut ihres Sohnes an der Stelle des Henna-Tattoos plötzlich an und beginnt zu brennen.
Lynne wäscht das Motiv schnell vom Arm ihres Sohnes – doch es ist zu spät: Cadens Haut hat bereits eine starke allergische Reaktion gegen die schwarze Tattoofarbe entwickelt. Diese bewirkt, dass sich Cadens Haut immer weiter entzündet, aufreißt und schließlich eine gelbe Flüssigkeit absondert. Kurz darauf bilden sich schmerzhafte Blasen auf seinem Oberkörper, die sich bis hoch zum Kinn ausbreiten.
Die Mutter befürchtet, dass ihr Sohn eine Blutvergiftung erlitten haben könnte. Insgesamt drei Mal wird sie mit Caden beim Arzt vorstellig, bis sich – dank einer Behandlung mit Antibiotika – endlich Besserung einstellt. "Die Ärzte sagten uns, wir hätten vorher einen Hauttest machen sollen“, sagt Lynne Humphreys. „Aber selbst wenn wir einen gemacht hätten, wäre es uns sowieso erst nach unserer Abreise aufgefallen, weil es Tage gedauert hätte, bis sich eine Reaktion gezeigt hätte.“
Heute geht es Caden zwar wieder gut. Doch an der Stelle, an der sich noch bis vor kurzem das Henna-Tattoo befand, prangt nun eine Narbe.
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Hautärztin: Darum ist Henna eine unterschätzte Gefahr
Cadens Henna-Alptraum ist kein Einzelfall. Denn die Gefahren der Tattoos, die sich Touristen häufig im Urlaub aufmalen lassen, werden häufig unterschätzt. So wie die Australierin Brooke Crannaford, die im Jahr 2019 durch ein Henna-Tattoo beinahe ihre Hand verlor.
Hautärztin Dr. Yael Adler erklärt uns damals, warum die Tattoos mit Vorsicht zu genießen sind:
Es gibt unterschiedliche Henna-Mischungen. Der Verbraucher kann oft nicht erkennen, ob es sich um reines Natur-Henna handelt oder um ein Produkt, dem Chemikalien oder manchmal sogar Schwermetalle beigemischt sind. Auf Letzteres reagieren manche Menschen allergisch. Finger weg von diesen Farben, rät daher die Hautärztin.
Jeder, der Henna benutzt, sollte sich die Liste der Inhaltsstoffe ganz genau anschauen. Der dunkle Farbstoff Para-Phenylendiamin ist hochallergen und gilt sogar, so Adler, als genschädigend.
Henna-Farbe wird auf die oberste Hautschicht aufgetragen und hält so lange, wie es braucht, bis wir die oberste Hautschicht wieder verlieren. Das ist vergleichbar mit dem Effekt von Selbstbräuner. Über Tage und Wochen können immer wieder Partikel im Körper freigesetzt werden und allergische Reaktionen entstehen. Das Gefährliche: Diese Allergien können sogar ein Leben lang bleiben.
Auf keinen Fall sollten Sie sich ein Henna-Tattoo im Urlaub am Strand malen lassen. Die Farben werden im Ausland nicht ausreichend kontrolliert, warnt das "Ärzteblatt".
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