Vertrauen in Merkel ungebrochen

RTL/ntv-Trendbarometer: Union baut deutlichen Vorsprung auf die Grünen aus

Die Union baut ihren Vorsprung weiter aus und liegt jetzt acht Prozentpunkte vor den Grünen. Außerdem vertrauen die Deutschen Kanzlerin Angela Merkel weiterhin am meisten. Im Vergleich zum Vormonat wächst das Vertrauen sogar.

Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre: Union acht Punkte vor den Grünen

Die Unionsparteien steigen weiterhin in der Wählergunst. Im Vergleich zur Vorwoche können sie im RTL/ntv-Trendbarometer nochmals einen Prozentpunkt zulegen und erreichen 29 Prozent. Auch die SPD gewinnt einen Prozentpunkt, FDP und Linke verlieren je einen Prozentpunkt. Die CDU/CSU liegt jetzt acht Prozentpunkte vor den Grünen, die SPD zwei Prozentpunkte vor der FDP. Die Werte für die Grünen, die AfD und die sonstigen kleineren Parteien bleiben unverändert.

Bei einer Bundestagswahl könnten die Parteien momentan mit folgendem Ergebnis rechnen:

  • CDU/CSU 29 Prozent (Bundestagswahl 2017 32,9 Prozent),

  • Grüne 21 Prozent (8,9 Prozent),

  • SPD 15 Prozent (20,5 Prozent),

  • FDP 13 Prozent (10,7 Prozent),

  • AfD 9 Prozent (12,6 Prozent),

  • Linke 6 Prozent (9,2 Prozent),

7 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2%). Die Zahl der Nichtwähler und Unentschlossenen entspricht mit 24 Prozent dem Anteil der Nichtwähler bei der Bundestagswahl 2017 (23,8%).

100 Tage vor der Wahl: Vertrauen zu Merkel ungebrochen

Zu welchen Bundespolitikern haben die Deutschen 100 Tage vor der Bundestagswahl das größte Vertrauen – und wem vertrauen sie am wenigsten? Auch in diesem Frühsommer führt Bundeskanzlerin Angela Merkel, die bei der anstehenden Wahl gar nicht mehr antritt, das Politiker-Ranking mit großem Vorsprung an. forsa hat für das RTL/ntv-Trendbarometer über 1.500 Wahlberechtigte gefragt, bei wem sie das Land „in guten Händen“ sehen. Die Befragten konnten ihre Einschätzung mit Werten von 0 („ist überhaupt nicht in guten Händen“) bis 100 („ist voll und ganz in guten Händen“) abgeben.

Auf dieser Skala erhielt Merkel 67 Punkte, das sind vier Punkte mehr als vor einem Monat. Der Zweitplatzierte Markus Söder kommt unverändert auf 53 Punkte.

Zu vier Politikern haben die Bundesbürger im Juni mehr Vertrauen als im Mai: Außer zu Merkel zu Armin Laschet (plus 3 Punkte) sowie zu Olaf Scholz und Christian Lindner (beide plus 2). Für zehn der 18 Politiker ändern sich die Werte nicht oder nur geringfügig (um einen Punkt). Niedrigere Werte haben Janine Wissler (minus 3 Punkte) sowie Jens Spahn und Robert Habeck (jeweils minus 5 Punkte).

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Vertrauen in Annalena Baerbock drastisch zurückgegangen

Drastisch ist das Vertrauen innerhalb eines Monats mit minus 11 Punkten zu der Kanzlerkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, zurückgegangen. Das geringste Vertrauen haben die Deutschen zu den Spitzen von SPD, Linke und AfD. Kevin Kühnert sowie die SPD-Vorsitzenden Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken liegen knapp vor den beiden Linken-Chefinnen Janine Wissler und Susanne Hennig-Welsow sowie den AfD-Spitzenkandidaten Tino Chrupalla und Alice Weidel. Als einziger Sozialdemokrat liegt Kanzlerkandidat Olaf Scholz im Ranking weiter oben: Mit 44 Punkten kommt er auf den dritten Platz, vor Habeck und Baerbock.

Politiker-Ranking im Juni 2021*

  • Angela Merkel 67 (+4)

  • Markus Söder 53 (0)

  • Olaf Scholz 44 (+2)

  • Robert Habeck 41 (-5)

  • Annalena Baerbock 40 (-11)

  • Armin Laschet 40 (+3)

  • Friedrich Merz 35 (+1)

  • Wolfgang Kubicki 34 (0)

  • Peter Altmaier 33 (+1)

  • Christian Lindner 33 (+2)

  • Jens Spahn 31 (-5)

  • Kevin Kühnert 29 (+1)

  • Norbert Walter-Borjans 27 (-1)

  • Saskia Esken 23 (+1)

  • Janine Wissler 19 (-3)

  • Susanne Hennig-Welsow 17 (-1)

  • Tino Chrupalla 9 (0)

  • Alice Weidel 8 (0)

*In Klammern Veränderung gegenüber Mai 2021 – Bewertung anhand einer Skala von 0 bis 100; dargestellt ist jeweils der Mittelwert

Seit Corona-Ausbruch Vertrauensverlust für die meisten Politiker

Nach Ausbruch der Corona-Pandemie war das Vertrauen zu vielen politischen Akteuren zunächst gestiegen – die meisten haben dieses Vertrauen allerdings während der Krise auch wieder verspielt. Nur zwei Politiker haben in diesem Juni höhere Vertrauenswerte als im Januar 2020, vor Ausbruch der Pandemie: Angela Merkel hat in diesen fast anderthalb Jahren 8 Punkte gewonnen, Markus Söders Wert stieg sogar um 11 Punkte. Während der Krise hat der Co-Chef der Grünen, Robert Habeck, am meisten verloren: minus 9 Punkte. Armin Laschet, Jens Spahn und Friedrich Merz verloren je 6 Punkte, Christian Lindner hat heute 5 Punkte weniger als im Januar 2020.

71 Prozent wollen zweite Amtszeit für Steinmeier

Frank-Walter Steinmeier möchte auch für eine zweite Amtszeit Bundespräsident bleiben. Dabei kann er sich auf die Zustimmung der meisten Bundesbürger stützen: 71 Prozent der Bundesbürger sind der Auffassung, dass Steinmeier im Februar erneut zum Staatsoberhaupt gewählt werden soll. Lediglich 20 Prozent sind dagegen, die stärkste Ablehnung findet sich bei den Anhängern von FDP, Linke und AfD. Aber auch in diesen drei Parteien ist eine Mehrheit für Steinmeiers Wiederwahl.

Einige Parteien wollen allerdings vor einer Festlegung über den künftigen Bundespräsidenten den Ausgang der Bundestagswahlen abwarten. Die Steinmeier-Nachfolge könnte dann in den Koalitionsverhandlungen geklärt werden. Drei Viertel der Bundesbürger (74%) sind gegen eine solche Vorgehensweise und meinen, dass die Entscheidung über das höchste Staatsamt nicht zum Gegenstand von Koalitionsverhandlungen werden sollte. Lediglich 17 Prozent sind anderer Meinung. (forsa/rcl)

RTL-Politikchef Nikolaus Blome: "Amt des Bundespräsidenten wird Teil der Koalitionsverhandlungen"